VW-Skandal weitet sich aus

In Wolfsburg tagt am Vormittag der Aufsichtsrat der Volkswagen AG, ein neuer Chef wird gesucht. Der Abgasskandal bei VW weitet sich inzwischen auch auf Europa aus. VW hat zugegeben, dass auch in Europa bei Tests die Abgaswerte von Dieselfahrzeugen manipuliert worden sind. Das hat der deutsche Verkehrsminister Dobrint bestätigt.

Morgenjournal, 25.9.2015

Weltweit sollen bis zu elf Millionen Fahrzeuge betroffen sein. Um welche Modelle es dabei geht ist noch nicht bekannt, auch eine Aufschlüsselung nach Marken und Ländern gibt es vorerst nicht, aber das soll nun rasch bekannt gegeben werden, heißt es bei VW. Es soll aber um Fahrzeuge mit 1,6 und 2-Liter Dieselmotoren gehen.

Was bedeutet das für Besitzer von VW-Diesel-PKW?

Wenn ihr Fahrzeug tatsächlich von den Manipulationen betroffen ist, dann stößt es mehr Schadstoffe, konkret Stickoxide aus, als von VW angegeben. VW hat Diesel-Autos ja mit einer Software so manipuliert, dass sie im Testbetrieb den Motor regulieren und so die Grenzwerte einhalten. Im Normalbetrieb auf der Straße waren die Werte dann jedoch um bis zu 40 mal höher. Der Kunde hat also für ein umweltfreundliches Fahrzeug bezahlt, dass er so nicht bekommen hat.

Hat das auch Auswirkungen auf die KFZ-Steuer?

Nein, das nicht. Die Steuer orientiert sich am Ausstoß des Treibhausgases CO2, nicht an den Stickoxiden. Tatsache ist aber, dass beide Abgase schädlich für die Umwelt sind.

Was sollen VW-Diesel-PKW-Besitzer jetzt tun?

In Deutschland raten Umwelt- und Verbraucherschutzorganisationen, sich die Schadstoffwerte für sein Fahrzeug von VW bestätigen zu lassen - und zwar mit dem Hinweis, dass man sich rechtliche Schritte vorbehält, wenn die Angaben falsch sind. Man kann auch eine kostenlose Nachbesserung einfordern. Denkbar ist auch, das VW jetzt selbst aktiv reagiert und die betroffenen Fahrzeuge nachrüstet.