Heta: Rückkaufangebot bei 75 Prozent
In der Hypo-Causa gibt es nun eine ganz aktuelle Entwicklung. Nach wochenlangem Ringen steht das Rückkaufangebot zu den Anleihen der früheren Hypo Alpe Adria, der jetzigen Heta, fest: Das Land Kärnten will diese Anleihen von den Gläubigern zurückkaufen.
8. April 2017, 21:58
Morgenjournal, 20.1.2016
Um 6 Uhr früh, hat die vom Land Kärnten engagierte Beraterfirma in einer Aussendung verkündet: das Angebot an die Gläubiger steht fest. Den Gläubigern wird eine Quote von 75 Prozent angeboten. Worum geht es hier: das Land Kärnten haftet derzeit für frühere Hypo-Anleihen in der Höhe von 11 Milliarden Euro und will diese Anleihen den Gläubigern unter dem Nennwert abkaufen. Eben zu einer Quote von 75 Prozent. Warum ist das so wichtig: das Land Kärnten wäre dann die Haftungen für die Anleihen los. Im Detail veröffentlicht wird das Angebot aber erst morgen.
Das heißt die genaue Summe, die Kärnten da in die Hand nimmt, steht noch nicht fest?
Offiziell nicht, das will das Land Kärnten erst morgen sagen. Die Sache ist insofern kompliziert, weil die Quote von 75 Prozent nur den Besitzern der besser besicherten Anleihen angeboten wird. Diese sind aber weit in der Mehrheit. Die kleine Gruppe der anderen Gläubiger soll nur 30 Prozent der Nominale bekommen. Eine genau Summe gibt es also noch nicht - man kann es sich aber ausrechnen und kommt dabei auf etwa 7 bis 8 Milliarden Euro.
Woher nimmt das Land Kärnten das Geld dafür?
Gute Frage, was man weiß ist dass der Rückkauf vor allem mit Geld vom Bund bezahlt werden soll, mit Krediten der Bundesfinanzierungs-agentur. Wie viel Kärnten selbst beiträgt, ist nicht bekannt, die zuständige Landespolitik will noch keine Stellung nehmen.
Wie ich gehört habe, hat die Kärntner Finanz-Landesrätin Gabi Schaunig bis in die Morgen-stunden in Wien über die letzten Details des Angebots verhandelt. Wir hoffen sie am Vormittag zu erreichen.
Und was sagen die Gläubiger zu dem Angebot?
Davon hängt es letztlich ab - die Gläubiger, das sind große Banken und Versicherungen vor allem aus Deutschland - die haben bisher gesagt sie würden keinen Abschlag akzeptieren. Man wird sehen wie sie sich jetzt verhalten werden. Jedenfalls müssen damit der Plan aufgeht zwei Drittel der Gläubiger zustimmen. Ein langer Rechtsstreit ist jedenfalls zu erwarten.