
ÖNB
Radiokolleg
Radiokolleg - Der Volksempfänger
Die Propaganda ist in antirepublikanischen Zeiten von immenser Bedeutung, im Dritten Reich war sie der zentrale Faktor des Machtausbaus und der Machterhaltung.
7. Oktober 2019, 13:19
Dabei setzten die Nationalsozialisten die ganze Palette der damals zur Verfügung stehenden medialen Mittel ein: Presse, Plakate, Ausstellungen, Filme und das damals im Rang eines Massenmediums stehende Radio. Der Rundfunk wird zu dem Propaganda-Instrument des "Dritten Reichs". "Ganz Deutschland hört den Führer - mit dem Volksempfänger" lautete eine damals übliche Werbung. Die Sendemöglichkeiten wurden ausgebaut, um die Propaganda flächendeckend einsetzen zu können. Der preislich günstige "Volksempfänger" sollte in keinem Wohnzimmer fehlen.
Zielgruppe
Sekundarstufe 1 | Sekundarstufe 2
Unterrichtsfächer
Deutsch | Geschichte, Sozialkunde & Politische Bildung | Digitale Grundbildung
Stichworte
Nationalsozialismus | Drittes Reich | 2. Weltkrieg | Radio | Volksempfänger | Propaganda | Massenmedium
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SENDUNG HÖREN
Der Volksempfänger (1)
Radiokolleg | 2.9.2019
Teil 1: Die Bedeutung des Rundfunks für die Propaganda
Der Volksempfänger (2)
Radiokolleg | 3.9.2019
Teil 2: Propaganda im Wohnzimmer
Der Volksempfänger (3)
Radiokolleg | 4.9.2019
Teil 3: Propaganda im Krieg
Der Volksempfänger (4)
Radiokolleg | 5.9.2019
Teil 4: Gegenpropaganda
Gestaltung:
Robert Weichinger, Michael Liensberger
SENDUNGSDOWNLOAD
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QUIZ ZUR SENDUNG
Löse das Quiz nach dem Anhören der Sendung. Es bezieht sich auf die Inhalte aller vier Teile.
MEHR ERFAHREN
Links
Politiklexikon für junge Leute
Politiklexikon der DemokratieWebstatt
Lebendiges Museum Online Der Volksempfänger
Ö1 Artikel zur Sendung Goebbels Schnauze
Rundfunkgeschichte Artikel des WDR
Zeitklicks NS-Propaganda
Radio im Nationalsozialismus Beitrag des rbb24
Österreichische Mediathek Propaganda im Nationalsozialismus
Österreichische Mediathek Radio in der NS-Zeit
Videos
Youtube Propaganda im Nationalsozialismus (1:43)
Youtube Volksempfänger- Werbefilm, Ausschnitt (1:10)
Youtube Volksempfänger - Werbefilm, Langfassung (12:31)
UNTERRICHTSIDEEN UND AKTIVITÄTEN
Lernziele
Eine multimediale Pinnwand erstellen
Schülerinnen und Schüler
- erwerben Wissen über NS-Propaganda
- vergleichen Propaganda mit historischen Fakten und Zeitzeugenberichten
- können aus Gehörtem wesentliche Fakten entnehmen
- können zielgerichtet im Internet recherchieren und Quellen bewerten
- lernen österreichische und deutsche Medienarchive kennen und zu verwenden
- können eine digitale Präsentation erstellen und referieren
Ausgehend von Ausschnitten der vierteiligen Ö1 Sendung „Der Volksempfänger - Mit Wunschkonzert und Propaganda in den Zweiten Weltkrieg“ beschäftigen sich die Schülerinnen und Schüler mit markanten Eckpunkten der NS-Diktatur. Welche Propagandamaßnahmen wurden eingesetzt? Welche Medien wurden vorzugsweise verwendet? Welche Lügen wurden verbreitet? Dazu recherchieren die Jugendlichen in österreichischen und deutschen Archivsammlungen sowie Zeitzeugenportalen. In einer Gruppenarbeit werden den propagandistischen Medienberichten historische Fakten gegenübergestellt. Geeignete Themen sind beispielsweise die Machtübernahme 1933, der „Anschluss“ Österreichs 1938, der Beginn und Verlauf des Zweiten Weltkriegs sowie die Hetze gegen die jüdische Bevölkerung.
Eine Präsentation schließt die Unterrichtseinheit ab. Die gesammelten Ergebnisse können mit dem kostenlosen Online-Tool Linoit gesammelt und der gesamten Klasse zugänglich gemacht werden. Ebenso gut eignen sich dafür Online-Pinnwände wie Thinglink oder Padlet.
DURCHFÜHRUNG
1. Einstieg
Im Plenum wird ermittelt, wer das letzte Mal Radio gehört hat. Wie ist es um die Nutzung dieses Mediums in der Klasse bestellt? Ist es noch „gefragt“ bei den Jugendlichen? Welche (sozialen) Medien werden verwendet, um Informationen über das politische Geschehen zu erhalten? Außerdem ist es wichtig, Begriffe wie Massenmedium, Propaganda und Populismus zu klären (siehe Online-Lexika unter „Materialien“).
Dauer: ca. 10 Minuten
2. Anhören der Sendung
Die Sendung besteht aus vier Teilen zu jeweils ca. 13 Minuten. Wir empfehlen deshalb, nur die für die Gruppenarbeit wesentlichen Ausschnitte anzuhören. Dies kann entweder im Plenum oder individuell erfolgen.
Empfohlene Sendungsausschnitte:
Teil 1: bis 1:50
Teil 2: bis 3:51
Teil 3: 5:44 bis 8:28
Teil 4: bis 1:58
Dauer: ca. 10 Minuten
3. Gruppenbildung und Themenvergabe
Nach der Gruppenbildung (max. 4 Personen pro Gruppe) erfolgt die Themenvergabe und die Erklärung der Arbeitsaufträge. Die Themen sind als Vorschläge zu verstehen und können ergänzt werden, entweder von der Lehrperson oder von den Lernenden selbst:
30. Januar 1933 - Die Machtübernahme Hitlers
27. Februar 1933 - Reichstagsbrand und seine Folgen
15. September 1935 - Nürnberger Rassegesetze
13. März 1938 - Österreichs "Anschluss" an das Deutsche Reich
9. November 1938 - Judenpogrome im "Dritten Reich"
1. September 1939 – Beginn des Zweiten Weltkrieges
13. September 1942 - Schlacht um Stalingrad beginnt
8./9. Mai 1945 - Kapitulation der Wehrmacht
Die Unterrichtseinheit eignet sich sowohl für die Sekundarstufe 1 als auch für die Sekundarstufe 2. Durch die Auswahl bzw. Ergänzung der Themen und Ressourcen für die Gruppenarbeit kann die Unterrichtseinheit auf die jeweilige Bildungsstufe abgestimmt werden. Für die ergänzende Themenfindung steht auf "ARD-Wissen" eine übersichtliche Chronologie der Ereignisse zur Verfügung. Sie enthält außerdem einige Ressourcen für die Gruppenarbeit: Fakten, Audios, Videos, Zeitzeugenberichte.
Dauer ca. 5 Minuten
4. Gruppenarbeit
Die Gruppen erstellen mit Linoit eine multimediale Pinnwand. Dafür muss sich ein Gruppenmitglied bei diesem kostenlosen Dienst anmelden und die erstellte „Medienwand“ für die anderen zur Bearbeitung freigeben.
Die Schülerinnen und Schüler haben die Aufgabe, Propaganda und Realität wirksam einander gegenüberzustellen. Nun wird recherchiert und gesammelt: Audios, Videos, Bilder, Fakten sowie historische Zeitungsberichte und nach Möglichkeit auch Zeitzeugenberichte. In den Links unter „Materialien“ finden sich Ressourcen österreichischer Institutionen und Sammlungen. Diese eignen sich nicht nur für das Thema der Unterrichtseinheit, sondern sie können für zahlreiche Fächer als wertvolle Quellen genützt werden.
Dauer: ca. 50 Minuten
5. Präsentation und Diskussion
Die Präsentation der Ergebnisse auf Linoit kann entweder über den Beamer gezeigt oder auf den digitalen Geräten betrachtet werden. Dafür müssen die Links zu den Pinnwänden allen Gruppen bekannt gegeben werden.
Hinweis: Als Hausübung kann das Quiz zur Sendung gelöst werden.
Dauer: ca. 25 Minuten
MATERIALIEN
Chronik des Nationalsozialismus
ANNO Zeitungsarchiv der Österreichischen Nationalbibliothek
Staatsbibliothek Berlin Zeitungsarchiv
weitererzaehlen.at Zeitzeugenportal
Österreichische Mediathek Private Tondokumente zum 2. Weltkrieg
Österreichische Mediathek Akustische Chronik
Linoit
Youtube Tutorial Linoit (3:03)
Linoit Beispiellösung

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Ö1 macht Schule ist ein Gemeinschaftsprojekt von Ö1, Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung - BMBWF und Pädagogischer Hochschule Wien - PH Wien

Dieses Lernmaterial wurde vom „Ö1 macht Schule“ Team erstellt und steht unter einer CC BY-SA 4.0 Lizenz kostenlos zur Verfügung.