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1. Internetsucht liegt möglicherweise in den Genen
2. Lungenkrebs wird meist spät erkannt
3. Zucker im Weltraum entdeckt
4. Was bringt Hungern? Auf Diät gesetzte Affen leben nicht länger als andere Artgenossen

Redaktion : Martin Haidinger

1. Internetsucht liegt möglicherweise in den Genen

Internetsucht liegt möglicherweise in den Genen, meinen deutsche Forscher. Sie haben bei internetsüchtigen Menschen eine Veränderung in einer bestimmten Genregion gefunden, berichtet Florian Petautschnig.

Wer ohne das Internet nicht mehr auskommt und sich unwohl fühlt wenn er mal nicht online sein kann, der gilt laut Forschern als süchtig. Ob die Internetsucht aber tatsächlich eine Sucht ist, wie etwa die Alkoholabhängigkeit, sei unter Experten noch nicht ganz geklärt, sagt der Psychologe Christian Montag von der Universität Bonn. Er hat deshalb rund 130 Menschen untersucht, die als internetsüchtig gelten und hat festgestellt, dass bei den meisten von ihnen eine bestimmte Genregion verändert war. Internetsucht könnte also ähnlich wie die Nikotinsucht in den Genen liegen. Wie Gene und Internetsucht genau zusammenhängen müsse man noch besser untersuchen, sagt Montag. Die aktuellen Ergebnisse schaffen aber auf jeden Fall ein Bewusstsein für Internetsucht als ernsthaftes Krankheitsbild.

Liegt die Internetsucht nun tatsächlich in den Genen? Und wenn ja, welche neuen Therapien kann man dann entwickeln? Diese Fragen werden Forscherinnen und Forscher als nächstes zu klären haben.

An der Studie beteiligt war auch das Zentralinstitut für seelische Gesundheit Mannheim.


2. Lungenkrebs wird meist spät erkannt

Jährlich sterben in Österreich rund 1.200 Frauen und 2.500 Männer an einem Lungenkarzinom. Oft wird der Lungenkrebs sehr spät erkannt. In 80 Prozent der Fälle sind die Betroffenen zum Zeitpunkt der Diagnose bereits in einem weit fortgeschrittenen Stadium, berichtet Edith Bachkönig.
Über Wochen anhaltender Husten, Kurzatmigkeit, Brustschmerzen. Die Symptome deuten meist schon länger auf eine ernsthafte Erkrankung hin, aber Raucher wollen es oft nicht wahrhaben, sagen die Lungenärzte. Viele kommen erst, wenn es zu spät ist. Eine internationalen Studie, erschienen im New England Journal of Medicine ergab, dass nur 20 bis 25 Prozent der Lungenkarzinom-Erkrankungen in einem heilbaren Stadium entdeckt werden. Dies bestätigt auch die Palliativmedizinerin Monika Kaufmann von der 1. Internen Lungenabteilung am Otto Wagner Spital in Wien.

In diesem Stadium können die Ärzte nur mehr die Symptome lindern und die Lebensqualität verbessern und das Leben um einige Monate verlängern. Die Patienten werden immer jünger, sagt die Palliativmedizinerin Monika Kaufmann. Das Durchschnittsalter, in dem die Diagnose Lungenkrebst gestellt wird, liegt zwischen dem 58. und 65. Lebensjahr.


3. Zucker im Weltraum entdeckt

Einfache Zuckermoleküle können im All selbst dann entstehen, wenn keine Planeten vorhanden sind, berichten Astronomen in einer Studie. Zucker sind für die Bildung von DNA und RNA wichtig - die Entstehung des Lebens erklärt dieser Fund allerdings nicht.


4. Was bringt Hungern? Auf Diät gesetzte Affen leben nicht länger als andere Artgenossen

Auch eine jahrelange Diät kann das Leben nicht verlängern. Das belegt zumindest eine US-Amerikanische Langzeitstudie mit Rhesusaffen, deren Ergebnisse in der Fachzeitschrift "Nature" Die Affen auf Diät sind zwar dünner gewesen als die Kontrolltiere, und es traten bei ihnen einige Alterskrankheiten etwas später ein. Das hatte aber keine deutlichen Auswirkungen auf ihre Lebenserwartung.

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