Moment am Sonntag

Düstere Aussichten. Wenn der Strom ausfällt. Gestaltung, Moderation und Redaktion: Barbara Zeithammer *Moment-Aufnahme (Stefanie Leodolter)

Der Gedanke mag zuerst etwas Heimeliges haben: Stromausfall - das bedeutet: Kerzenscheinromantik, Gruselgeschichten, gemütliches Beisammensitzen ohne Fernseher und hoffen, dass die Ursache bald behoben ist.

Was aber, wenn nicht nur in einem Haus oder einer Straße der Strom ausfällt? Was passiert, wenn eine ganze Stadt ohne Elektrizität auskommen muss? Wenn der Strom vielleicht sogar österreichweit ausfällt oder in weiten Teilen Europas, wie im Jahr 2006?

Es ist ein Katastrophenszenario wie aus einem Film, aber weitaus realistischer: ein großer, überregionaler Stromausfall, ein sogenanntes Blackout. Sämtliche Systeme, die eine Gesellschaft und damit das tägliche Leben der Menschen aufrechterhalten, brechen innerhalb von Sekunden zusammen: die Kommunikation fällt aus, Aufzüge, U-Bahnen, Fabriken stehen still, tausende Menschen werden eingeschlossen sein. Bankomaten spucken kein Geld mehr aus, man kann nicht mehr einkaufen, nicht tanken, viele werden nicht mehr heizen können. Auch die Wasser- und Abwasserversorgung wird in den meisten Regionen nicht mehr funktionieren. Kurzum: Innerhalb weniger Stunden wird das Chaos ausbrechen.

Die Stromversorgung und das Stromnetz lässt sich nicht österreichweit betrachten sondern nur europaweit und: es ist unheimlich komplex geworden. Für die neuen Anforderungen (Stichwort: erneuerbare Energiequellen) ist es noch nicht ausreichend gerüstet, warnen Experten. Und - anders, als bei den Handynetzen - hat das Stromnetz kein Backup.

In Deutschland wird das Thema Stromausfall heftig diskutiert, die heimischen Politiker meiden es. Obwohl es wichtig wäre, sich zumindest theoretisch mit der Möglichkeit eines Blackouts zu beschäftigen - eine unvorbereitete Gesellschaft trifft es wohl härter, als Menschen, die sich Vorräte an Wasser und Lebensmitteln für zumindest ein paar Tage angelegt und mit ihrer Familie besprochen haben, was in so einem Fall zu tun ist.

Denn auch, wenn der Strom wieder aus der Steckdose kommt, dauert es auf Grund der modernen Just-in-time-Logistik, bis die Versorgung mit Lebensmitteln wieder funktionieren wird.

Wie ist die Situation in Österreich? Wer befasst sich mit der Möglichkeit eines großflächigen Stromausfalls? Wie sehen die Pläne für den Notfall aus?

Über die Technik der Stromnetze und den Umgang mit einem potentiellen Blackout.

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