Vom Leben der Natur

Der Friedhof als Grünraum.
Die Landschaftsarchitektin Maria Auböck spricht über die Gestaltung von letzten Ruhestätten.
Teil 4: Die Aufteilung des Raumes
Gestaltung: Ilse Huber

Je nach Kultur, Zeitepoche und Konfession spiegeln Friedhöfe Gesellschaftsverhältnisse und kulturlandschaftliche Ausprägungen in ihrem gestalteten Raum wider. Ob katholisch, evangelisch, jüdisch, muslimisch oder anderer Religion, ein Friedhof wird immer anders interpretiert. Während die einen säulenförmige, immergrüne Wuchsformen bevorzugen, setzen andere auf gekrümmte Laubgehölze wie Trauerweide, Trauerbuche oder Hängebirke.
Bei der Farbverwendung dominiert dezentes Weiß oder Grün, während in Indien oder Mexiko duftende, leuchtende, intensive Bepflanzungen verwendet werden.

Der Friedhof ist nicht nur ein Ort der Einkehr und Besinnung, sondern auch Treffpunkt für Trauernde und Besucher. So lösen sich im angloamerikanischen Raum die einzelnen Grababgrenzungen auf und präsentieren sich als flächig angelegte "Wandelräume". Hierzulande setzen sich immer mehr alternative Bestattungsformen durch, die zu neuen Friedhofsformen führen - zum Beispiel das Wald-, Strauch- oder Rasengrab. Nicht mehr die einzelne Gruft steht hier im Vordergrund, sondern der ausgesuchte Ort der letzten Ruhestätte. Doch selbst dort, wo individuelle und persönliche Erinnerungsplätze gebaut werden, besinnt man sich auf einen gemeinschaftlichen zentral angelegten Platz, wo Sitzgruppen angeboten werden.

Service

Prof. DI Maria Auböck
Büro Auböck & Karasz
http://www.auboeck-karasz.at/

Akademie der Bildenden Künste München
Lehrstuhl für Gestalten im Freiraum


paxnatura

FriedWald

Münchner Waldfriedhof


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