Moment - Leben heute

Ein Dorf mit Durchgangslager. Die Marktgemeinde Bad Kreuzen und die Asyl-Betreuungsstelle Nord
Gestaltung: Barbara Zeithammer. Moderation und Redaktion: Bea Sommersguter

Seit bald 60 Jahren leben die etwa 2400 Menschen im oberösterreichischen Bad Kreuzen mit Asylwerbern zusammen. Nach der Ungarnkrise 1956 wurde das ehemalige Kurhotel des Ortes zum Flüchtlingsquartier umfunktioniert. Heute nennt sich die Einrichtung nicht mehr "Lager" sondern "Betreuungsstelle Nord". Sie liegt etwas abseits vom kleinen Ortskern und bietet derzeit über 200 Menschen Obdach - weit mehr als vorgesehen und fast zu viel für die Bewohner - im Kern der weitläufigen Gemeinde leben etwa rund 300 Menschen.

Die Asylwerber bleiben nicht mehr Monate oder Jahre in Bad Kreuzen, sondern nur wenige Wochen - es herrscht ein ständiges Kommen und Gehen. Die Kinder der Flüchtlinge besuchen die Volksschule im Ort in zwei Klassen. Doch von denen, die im Herbst angefangen haben, ist keines mehr da. Integration kann so nicht funktionieren - auch nicht bei den Kindern. Die Erwachsenen gehen spazieren und prägen das Ortsbild, sagen die Einwohnerinnen und Einwohner. Probleme gibt es auch, aber für die meisten Bad Kreuzener gehört die Betreuungsstelle zum Ort dazu.

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