Entfernt verbunden - Simulation eines Austausches
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Kommunikation 2.0
E.T. Linden - 10. Juli 2020, 14:00
Im hektischen Alltagstrott waren wir so auf uns selbst fokussiert oder auf das externe Gehirn, dass wir gerne in den Händen halten, dass wir zunehmend das Gefühl für den Anderen verloren haben. Durch Corona wurde dieses Gefühl kurzzeitig wiedererweckt. Wir haben nicht nur Applaus gespendet sondern mussten feststellen, dass es Dinge gibt, die keine Grenzen kennen. Ebenso mussten wir feststellen, dass vieles, was wir für ‚natürlich‘ hielten, doch nur menschengemacht ist und somit den Charakter des Mangels in sich trägt. In diesem Beitrag möchte ich uns auf die Reise schicken, zu einer Kommunikation ohne Worte. Dieser Beitrag soll als Einstieg verstanden werden, den jeder für sich erweitern oder umgestalten kann.
„Schöne Viele-Welten“
Norbert Walter Peters - 10. Juli 2020, 13:53
„Schöne Viele-Welten“, opus 43, Dauer: 3:15; Eigenproduktion von Norbert Walter Peters, Juni 2020. Erläuterung zum Hörspiel der Radiokunst: Bekanntlich führte die „Eine-Welt-Theorie“ (1926) von Erwin Schrödinger (1887-1961) zur „Viele-Welten-Theorie“ (1955) von Hugh Everett III (1930-1982) sowie zu einer Wiederaufnahme der „Viele-Welten-Theorie“ (2011) von Valia Allori, Sledon Goldstein, Roderich Tumulka und Nino Zanghi. Dies ist eine Interpretation der Quantentheorie, derzufolge die verschiedenen Ergebnisse der Beobachtung eines Quantensystems sich in verschiedenen Universen, Orten sprich Verzweigungen befinden, die alle irgendwie koexistieren. Die Formel, welche von Allori et al. stammt – umgedeutet von der Ladungs- zur Massendichte – , wird im Hörspiel in der mathematischen Fachsprache zitiert. Quellen der Zitate: „Philosophie der Quantenphysik“, Springer Spektrum, 2014 (S. 224); „Quantenwelt“, Lee Smolin, DVA, 2019 (S. 201, 384). Im Rücklauf (Krebs) verwendet wurde mein Ars Acustica Stück „Nur, ich spiele privater!“ (Crash Sonata) feat. Hartmut Ritzerfeld am Piano, opus 42, 2019, Dauer: 3:12; Software „Natural Reader“ mit natürlichen Stimmen; Quick Time Player 7; LOGIG AUDIO-Sequencer.
News from Radio Yerevan excerpt
Zahra Mani, Mia Zabelka, Tibor Szemzö & Roberto Paci Dalò - 10. Juli 2020, 13:25
Im Rahmen eines Live-Stream Quartetts, das live ausgestrahlt wurde, trafen sich Mia Zabelka, Tibor Szenzö, Roberto Paci Dalò und Zahra Mani mitten in der Corona-Krise via Internet Stream aus ihren Studios in Österreich, Ungarn, Italien und Kroatien in einem akustischen Austausch bestehend aus Musik, Sprache und Klang. Das Stück dreht sich um eine Infragestellung von akustischen Materialien, deren Manipulation, Bedeutung, Anwendung und Ästhetik. Der Titel nimmt Bezug auf Radio Yerevan, eine öffentliche, subversiv und humorvolle Satire hinter dem eisernen Vorhang - über Jahre wurde eine Reihe von Fragen und Antworten (Radio Yerevan wurde gefragt......Radio Yerevan antwortete.......) zum Träger von Zynismus und Absurdität als Reflexion der Wahrheit, Lügen und Heuchlereien einer Kommunikationskultur, die sich jetzt als Vorfahren der heutigen fake news herauskristallisiert. Das Projekt bringt Sprachen, Klänge und Instrumente zusammen in einem bewegten Austausch über Grenzen hinweg. News From Radio Yerevan wurde von der Grazer Gesellschaft für Kulturpolitik beauftragt. Im Herbst 2020 wird ein neues Radiokunst Stück basierend auf den Aufnahmen des Live-Stückes und der Proben in voller Länge im ORF Ö1 Kunstradio präsentiert.
Crown XXIII
Zahra Mani & Roberto Paci Dalò - 10. Juli 2020, 13:23
Crown XXIII reflektiert die abstrakten Stimmen von Alltagsgeräuschen, Instrumenten und Klangobjekten in einem gemeinsamen Dialog, der diverse Schichten der Wahrnehmung gegenüberstellt Roberto Paci Dalò hat Crown als Corona-Projekt initiiert und hat in der ersten Phase über 30 Tage jeden Abend mit MusikerInnen aus der ganzen Welt im Duo über Live-Streams gespielt, die simultan im Usmaradio ausgestrahlt wurden. Crown XXIII besteht aus Feldaufnahmen, Instrumenten und Geräuschen von Klangobjekten, die Roberto Paci Dalò und Zahra Mani live aus ihren Studios in Rimini und Istrien erzeugten. Feldaufnahmen, die im Zusammenspiel neu kontextualisiert werden und neue Signifikanzen bekommen, treffen auf den Klängen von verstärkten Alltagsgegenständen, die während des Spiels zum Klingen gebracht wurden. So wird Manis Puls, die sie mittels Ultraschall aufgenommen hat, in einem rhythmischen Klopfen von Paci Dalò reflektiert und musikalisch übersetzt. Solche sonische Momente mischen sich mit den Ambientgeräuschen der beiden Privaträume und werden reflektiert von den beiden Musikern mit ihren Instrumenten – E-Gitarre, Kontrabass und Klarinette spiegeln das jeweils Gehörte wider und treten ebenfalls in Dialog. Der Austausch zwischen zwei individuellen Hörweisen im Live-Moment über Grenzen hinweg lotet den kommunikativen Radioraum aus.
Disposition (radio edit)
Lucas Norer - 10. Juli 2020, 12:19
„Disposition“ ist eine künstlerische, akustische und musikalische Reflexion über die größte Freiluftorgel der Welt: die Heldenorgel in Kufstein/Österreich. Es sind nicht nur die enorme Größe und die gewaltigen Dimensionen der Orgel, die sie auszeichnet, sondern auch ihre besondere (klangliche) Absicht und Herkunft. Denn die 1931 erbaute Orgel ist als ein klingendes Denkmal mit einer völkischen und deutschnationalen Ausrichtung konzipiert worden und erklingt täglich, ohne dass ihre Geschichte und politische Aussagekraft aufbereitet bzw. thematisiert wird. „Disposition (radio edit)“ ist eine verkürzte Version der klangkünstlerischen Arbeit mit dem selben Titel die gemeinsam mit einem Künstlerbuch erschienen ist. Der Mangel jeglicher historischer Aufarbeitung bzw. kritischer Distanzierung war Motivation sich künstlerisch mit der Heldenorgel zu beschäftigen und auf die kaum bekannte und wenig thematisierte, Vergangenheit des Monuments einzugehen und öffentlich zugänglich zu machen: Denn immerhin ist die größte Freiorgel der Welt täglich zu hören und breitet seine in Klang gefasste Ideologie über Kufstein und die nähere Umgebung aus.
ehcassgnulieT tsi nebeL
Michael Franz Woels - 10. Juli 2020, 05:31
die unitäre Natur von Bewusstseinserfahrung die komplizierteste mechanische Vorrichtung im menschlichen Körper die wüsten Aufnahmebedingungen eine Stimme als Notausgang emotionale Entropie es gehört zum Wesen Entgegengesetztes aufeinander abstimmen Abundanzen an Artverwandtem facettenreiches Katalysieren zum Weiterträumen und Gedankenausschweifen wohlige Lähmung wir lassen uns wachkratzen apparative Vernetzung Neuerscheinungen zur Lebenseinigung die Vergegenwärtigung höchster Variabilitäten omnidirektional zerhäckselter Spannungsbogen im Vorstellungsraum dramatisch frickelndes kryptisches Partikularismenetwas der Oberflächenbelag schimmert pittoresk verschmilzt mit seiner Beschaffenheit einem traumwandlerischen Windhauch ähnlich eine erstarkte Atmosphäre der Zuversicht rückwärts gelesen die wahre Bedeutung ehcassgnulieT tsi nebeL kraftschlüssige Verbindungen ein Tor zu einem Rotationsprofil wechselseitige Durchdringungen Ortsunabhängigkeit und Bodenferne unbeirrt kommunizierende Gegenüberstellungen Signale aus der Vergangenheit und Zukunft ständig um sich selbst kreisend synthetisches Meeresrauschen Treibgut im Gedächtnis weiträumige Umfahrung des Wirklichkeitskanals Wolken von Empfindungen Text: Michael Franz Woels Rezitation: Ottwald John Musik: Gustavo Petek
Corona Bubble
Helmut Hostnig - 10. Juli 2020, 03:32
Collage aus Begriffen und Nennformgruppen über Maßnahmen zur Bekämpfung von Corona
Die Untergrundbahn (Hannah Arendt)
Raphaëlle Oskar - Konzept, Musik, Stimme, Komposition - 9. Juli 2020, 23:38
Aus Dunkel kommend, Ins Helle sich schlängelnd, Schnell und vermessen, Schmal und besessen Von menschlichen Kräften, Aufmerksam webend, Gezeichnete Wege, Gleichgültig schwebend, Über dem Hasten, Schnell schmal und besessen Von menschlichen Kräften, Die es nicht achtet, Ins Dunkle fliessend Um Oberes wissend Fliegt es sich windend Ein gelbes Tier
What the Goatherd Heard
Hearn Gadbois - 9. Juli 2020, 22:29
WHAT THE GOATHERD HEARD- A person hears an unfamiliar or unexpected sound and tunes in to it. The relationship of who or what produces the sound and its hearer can be quite complex, involving a multitude of spacial and logistical variables. Sometimes they are one and the same person. "What is that sound?" may be the oldest question posed by the greatest number of auricular and hearing-enabled life forms, in our world and (I would guess) in any other. The question is in itself a portal to even more questions and its investigation is the work and play of musicians, poets, scientists, analysts and academics of every stripe, including anyone not wishing to be hit by a car. The music was created on a Zarb, Rubber Bass, Ravantar Fiddle, Tibetan Bowls, Dan Mois, hand percussion and a door.