Ö1 Talentestipendium Sonderpreis „Solidarität“

Gesucht waren künstlerische Arbeiten aus den Bereichen Malerei, Zeichnung, Bildhauerei, aber auch (Video-) Installation, Sound Art oder Konzeptkunst, die sich mit dem Thema „Solidarität“ auseinandersetzen.

Laut ORF-Gesetz dürfen wir Ihnen dieses Service nur zur Verfügung stellen, wenn Sie Ihre Identität durch Angabe von Vorname, Familienname und Wohnadresse bekanntgeben. (ORF-G, § 4f, ABS 2, Z 23). Sie können das entweder direkt im Zuge des Uploads tun, bzw. sich als User/in in der ORF-Community registrieren lassen. Wenn Sie bereits Mitglied der ORF-Community sind, loggen Sie sich bitte ein, wenn Sie Texte, Audios oder Bilder hochladen, bzw. solche bewerten möchten. Beiträge, für die diese Funktion freigeschaltet ist, können pro User/in nur einmal bewertet werden. Mehrfachstimmen sind möglich. Beachten Sie bitte, dass erstmalige log-ins in der ORF-Community nur wochentags bearbeitet, bzw. freigeschaltet werden können. Die Freischaltung kann einige Zeit in Anspruch nehmen.

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Cry, Cry Violet

Mila Balzhieva - 15. Juli 2024, 10:46

Textilarbeit eines Cry-Veilchen

Die letzte Botschaft, die eine ausgestorbene Pflanze hinterlässt, ist ein leises Flüstern. Ihre Sprache besteht nicht aus Worten, sondern aus sanfter Ausstrahlung. Dennoch ist ihre Geschichte in den Fossilien festgehalten und die Echos ihrer Existenz klingen in den Ökosystemen nach, die sie einst bewohnten.

Das Cry-Veilchen war in der Region Cry, einer Gemeinde im Departement Yonne im nördlichen Zentralfrankreich, auf Kalksteinfelsen beheimatet.
Das Veilchen verschwand durch den Abbau von Kalkstein und schließlich durch den Raubbau von Pflanzensammlern. In der freien Natur war es bereits 1930 ausgestorben, in der Kultur überlebte es - allerdings nur noch etwa 30 Jahre lang. Heute ist das Cry-Veilchen ausgestorben.

Webseite
https://milabalzhieva.com/

Social Media Seite
https://www.instagram.com/milabalzhi/

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ICH BIN

renée kellner - 14. Juli 2024, 11:26

wir haben gelernt wie die vögel zu fliegen,  wie die fische zu schwimmen;  doch wir haben die einfache kunst verlernt,  wie brüder & schwestern zu leben. 	 in anlehnung an martin luther king (1928 - 1968)

wir haben gelernt wie die vögel zu fliegen,
wie die fische zu schwimmen;
doch wir haben die einfache kunst verlernt,
wie brüder & schwestern zu leben.

in anlehnung an martin luther king (1928 - 1968)

Webseite
https://www.frauen-an-der-leine.at

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WHEN IT TAKES OVER

Anna Mutschlechner-Dean - 12. Juli 2024, 22:12

3D Rendering in form eines Kopfes. Der Kopf ist aus Linien, die ineinader verwoben sind und sich daraus aufgebaut hat.

WHEN IT TAKES OVER beschäftigt sich mit komplexen Beziehungen zwischen Identität, Natur und der transformativen Kraft von wachsenden Organismen. Ausgehend von der in der Natur grenzenlosen Vielfalt beleuchtet die Arbeit Aspekte von Identität und Transformation und verweist auf Solidaritätsformen zwischen Mensch und nicht-menschlicher Organismen. Dabei steht das unaufhaltsame Wachstum bzw. ein “Weiter-wachsen“ in Vordergrund.

Webseite
https://annamutschlechner-dean.com/

Social Media Seite
https://www.instagram.com/no_annamd/

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Gap,

Bahareh Rahimi - 12. Juli 2024, 14:54

1.Gruppenzusammenstellung: Das Bild zeigt eine Gruppe von Menschen, die nebeneinander stehen und miteinander interagieren. Dies deutet auf die Verbindung und den Zusammenhalt zwischen den Mitgliedern der Gruppe hin. 2.Harmonie in Vielfalt: Jede Person trägt unterschiedliche Kleidung und sieht anders aus, aber alle befinden sich in einer gemeinsamen Umgebung und haben ein gemeinsames Ziel. Dies zeigt die Vielfalt in der Solidarität; dass Menschen mit unterschiedlichen Eigenschaften zusammenkommen und eine vereinte Gruppe bilden können. 3.Gemeinsame Objekte: Die auf dem Tisch geteilten Gegenstände wie Kerzen und Früchte können als Symbole für geteilte Ressourcen und Zusammenarbeit betrachtet werden. 4.Gesichtslosigkeit der Figuren: Das Fehlen spezifischer Gesichtszüge könnte bedeuten, dass die Figuren allgemeiner sind und jede Person in jeder Gemeinschaft repräsentieren können. 5.Gemeinsame Umgebung: Der gemeinsame Hintergrund und der Tisch als zentrales Element könnten die Existenz einer gemeinsamen Umgebung oder eines gemeinsamen Ziels darstellen, das alle Menschen verbindet.  Ich habe den Titel dieses Werkes "Gap" gewählt, was „Lücke“ bedeutet. Dies kann auf die Unterschiede und Abstände zwischen den Menschen in ihrer Kleidung und ihrem Aussehen hinweisen, die durch ihre Anwesenheit nebeneinander und ihre Interaktionen überwunden werden. Dies zeigt die Kraft der Solidarität im Umgang mit Unterschieden und die Schaffung von Einheit.

Mixed media on Canvas,
140*120 cm

Dieses Bild zeigt eine Gruppe von Individuen, die miteinander verbunden und in Interaktion sind. Obwohl ihre Gesichter undefiniert sind und es große Unterschiede in ihrem Aussehen und ihrer Kleidung gibt, haben sie sich in einem gemeinsamen Raum versammelt, scheinbar in einem Ritual oder einer Zeremonie. Die Lücken im Hintergrund und das Fehlen von Gesichtszügen könnten die Unterschiede und Distanzen symbolisieren, die zwischen Menschen existieren. Trotz dieser Unterschiede verbindet diese Personen eine Solidarität, die durch die Objekte, Farben und die weichen, harmonischen Linien in der Komposition zum Ausdruck kommt. Letztendlich, auch wenn es Lücken und Unterschiede zwischen diesen Menschen gibt, sind sie miteinander verbunden, was ein Gefühl von Einheit und Zusammengehörigkeit trotz dieser Gegensätze widerspiegelt. Dieses Kunstwerk veranschaulicht eindrucksvoll, wie Menschen trotz offensichtlicher Unterschiede und kultureller oder sozialer Trennungen harmonisch zusammenleben und interagieren können. Es ist diese Solidarität, die diese Individuen miteinander verbindet und es ihnen ermöglicht, die Lücken zu überbrücken und eine gemeinsame Harmonie zu erreichen.

Webseite
https://www.baharehrahimi.com

Social Media Seite
https://www.instagram.com/bahareh.rahimi.fineart?igsh=MXFpYzdpd2toa2pv&utm_source=qr

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Stand Up For Cancer

Charlotta Öberg - 12. Juli 2024, 13:04

Als ich an Krebs erkrankte, sagte mir jemand, ich solle positiv denken, also schrieb ich ein Stand Up!


"Stand Up For Cancer" im PCCC*s OPEN MICCC, Badeschiff, Wien 2024

Webseite
https://www.charlottaoberg.se

Social Media Seite
https://www.instagram.com/youdresslikeabitch/

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entangle. deflate

Verena Tscherner - 8. Juli 2024, 14:10

Die Canadian Women’s Foundation macht im Jahr 2020 das Notsignal bei häuslicher Gewalt bekannt. Die entsprechende Handbewegung besteht aus drei aufeinander folgenden Gesten und ist bei Sichtkontakt unauffällig einsetzbar. Die Rauminstallation entangle. deflate berührt die Sinne und lenkt den Blick der Betrachtenden auf die Thematik. Ihre Tragweite wird auf verschiedenen Ebenen nachvollziehbar gemacht. Jede digitale Kopie einer echten Hand bildet eine Enklave, welche durch den unregelmäßigen Wechsel zwischen Luft und Vakuum mit allen anderen verbunden ist. Somit darf ein gemeinschaftlicher Nährboden für ein solidarisches Miteinander entstehen.

Der schriftliche Teil versammelt die Texte, die Grundlage der Soundinstallation sind. Sie wurden um weitere, jeweils datierte kurze Texte ergänzt, die parallel zu Konzeption und Produktion des Deflateable entstanden. Sie spiegeln meinen Blick auf und meine Auseinandersetzung mit dem Thema häusliche Gewalt und Folgen, Macht, Machtgefälle.

Webseite
https://www.verenatscherner.com

Social Media Seite
https://www.instagram.com/verenatscherner/

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Vertrauen

Malgorzata Bujnicka - 6. Juli 2024, 15:04

Vertrauen Acryl/Papier; 100 x 70 cm „Im Zirkus des Lebens sind wir gleichzeitig Zuschauer und Akteure…“ schrieb Brigitte Fuchs (*1951), Schweizer Autorin, Lyrikerin, Sprachspielerin. Als Verbildlichung des Begriffs „Solidarität“, dient in meinem Werk eine Szene von Trapezkünstler*innen. Eine Artistin schwingt über die Manege, während der Flieger in der Luft schwebt. Die beiden Akrobat*innen müssen sich aufeinander verlassen können, sich helfen und beschützen um die Darbietung beglückt zu beenden ohne sich zu verletzen. Der Fänger fängt den Flieger - der „Stärkere“ steht dem „Schwächeren“ zu Seite. Die Situation kann sich in der nächsten Darbietung verändern mit vertauschten Rollen. Nur Miteinander, wenn sie sich die Hände geben, sich gegenseitig unterstützten, kann dieses Kunststück erfolgreich gelingen.  Sowohl in lebensgefährlichen Situationen als auch im Alltag ist das Zusammenhandeln, sich gegenseitig vertrauen und helfen unabdingbar. Die Hilfestellung und der Gemeinschaftssinn drücken sich in der Geste des Händereichens aus. Besonders in der heutigen Zeit ist es wichtig und notwendig den Zusammenhalt zu unterstützen und Courage zu Solidarität zu zeigen.

Vertrauen

Acryl/Papier; 100 x 70 cm

„Im Zirkus des Lebens sind wir gleichzeitig Zuschauer und Akteure…“ schrieb Brigitte Fuchs (*1951), Schweizer Autorin, Lyrikerin, Sprachspielerin.
Als Verbildlichung des Begriffs „Solidarität“, dient in meinem Werk eine Szene von Trapezkünstlerinnen. Eine Artistin schwingt über die Manege, während der Flieger in der Luft schwebt. Die beiden Akrobatinnen müssen sich aufeinander verlassen können, sich helfen und beschützen um die Darbietung beglückt zu beenden ohne sich zu verletzen. Der Fänger fängt den Flieger - der „Stärkere“ steht dem „Schwächeren“ zu Seite. Die Situation kann sich in der nächsten Darbietung verändern mit vertauschten Rollen. Nur Miteinander, wenn sie sich die Hände geben, sich gegenseitig unterstützten, kann dieses Kunststück erfolgreich gelingen.
Sowohl in lebensgefährlichen Situationen als auch im Alltag ist das Zusammenhandeln, sich gegenseitig vertrauen und helfen unabdingbar. Die Hilfestellung und der Gemeinschaftssinn drücken sich in der Geste des Händereichens aus. Besonders in der heutigen Zeit ist es wichtig und notwendig den Zusammenhalt zu unterstützen und Courage zu Solidarität zu zeigen.

Webseite
https://bujnicka.com/

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Mit jeder Phase meines Körpers

Teresa Grandits - 4. Juli 2024, 16:06

Anima genesis III., 2023

Ich war auf der Suche nach dem Atem des Lebens
Um wieder vom Leben zu träumen
Eine kleine Vision vom Anfang und von dem Ende
Und wenn ich weg bin, ich werde nicht hierhergehören
Aber dieses Mal war es nicht das Ende
Der Weg mit Steinen gedeckt
Ich war auf der Suche nach meinem Atem des Lebens

Webseite
https://www.grandits.org

Social Media Seite
https://www.instagram.com/teresagrandits/

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Torso

Lena Dobner - 28. Juni 2024, 14:43

Öl, Tempera auf Leinwand, 82 x 55 cm, 2023

Anlässlich zu meiner Ausstellung "Tittie - Show" fand eine kritische Auseinandersetzung zum Thema Brust des weiblich gelesenen Körpers statt. Eines der 54 entstanden Bilder zeigt einen weiblichen Torso. Die klassische Darstellung des Oberkörpers, soll durch Farbe und Komposition verdeutlichen, dass jeder Körper in einer Zeit der gesellschaftlichen Diskursen und digitalen Konsum, seine Berechtigung hat und "Schönheit" viele Facetten aufzeigen kann.

Webseite
https://lenadobner.com

Social Media Seite
https://www.instagram.com/cinquantefrancs/

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Das politische Haar

Martina Gasser - 27. Juni 2024, 10:49

Eine schwarze Schere, nach unten geöffnet, auf schwarzem Bildhintergrund: anstelle der Schraube, welche normalerweise Scheren zusammenhält, ist das Symbol für Frauen abgebildet und hält die beiden Schenkel der Schere zusammen. Unterhalb der Schere befinden sich neun verschieden geflochtene und abgeschnittene Zöpfe, ebenfalls auf schwarzem Hintergrund.

Seien wir ALLE Feministinnen und Feministen und setzen wir uns für eine (weltweit) bessere und gerechtere Gesellschaft für alle ein!

Menschenrechte sind Freiheitsrechte! Wenn Frauenfreiheitsrechte nicht geachtet werden, ist die gesamte Gesellschaft unfrei und es leiden – neben den Frauen – Minderheiten und Kinder.

Kurzes Haar bei Frauen gilt historisch als unanständig und unweiblich (z.B. Bubikopf der 20er Jahre), wird als Angriff auf patriarchale Domänen verstanden (Framing als „Mannfrau“) und wird von Frauen immer wieder als Akt des Widerstands gegen patriarchale oder gesellschaftlich untragbare Zustände eingesetzt.

Trotz aller Kämpfe um diese Rechte, finden wir uns heute in einer Welt wieder, in der in den wenigsten Ländern Frauenrechte konsequent durchgesetzt und gelebt werden. In vielen Ländern werden Frauen und Minderheiten brutal unterdrückt, völlig entrechtet und sind im privaten wie im öffentlichen Leben ungeschützt jeglicher Brutalität gegen Psyche und Körper ausgeliefert.

Im Zuge der iranischen Proteste gegen das Regime seit dem Jahr 2022, ausgelöst durch den gewaltsamen Tod der jungen Jina Mahsa Amini nach ihrer Verhaftung durch die „Sittenpolizei“, da sie ihr Hijab-Kopftuch nicht „vorschriftsmäßig“ getragen haben soll, begannen Frauen im Iran ihre Hijabs abzulegen und damit martialische Strafen und Totschlag in Kauf zu nehmen. Manche Frauen stellten Videos ins Netz, auf denen sie ihre Haare aus Protest gegen diese Unterdrückung abschnitten. Das Haar steht für die Weiblichkeit schlechthin, aber auch für die „gefährliche verführerische Wirkung“ auf Männer, weshalb es aus Sicht der „Sittenpolizei“ unbedingt bedeckt werden muss, um Männer davor „zu schützen“.

Das Abschneiden der Haare wird zu einem Akt der politischen Selbstermächtigung der Frauen, mit der sie zeigen, dass sie selbst über Ihre Körper verfügen. Zugleich entledigen sie sich ihrer stigmatisierenden Weiblichkeit. Das Abschneiden der Haare ist auch eine alte Geste der Trauer, wenn der Mann einer Frau stirbt. Diese Geste wird neu kontextualisiert und drückt die Trauer über die ermordeten Frauen und Mädchen aus.

Es ist ein mächtiges Zeichen gegenüber einem brutal patriarchal unterdrückenden Regime, das von einigen extremistischen Männern beherrscht wird, die offenbar große Angst vor (dem Intellekt der) Frauen haben.

Martina Gasser thematisiert mit ihrer Installation – ausgehend von der iranischen Protestbewegung und der Geste des Haar-Abschneidens – das Politische des (weiblichen) Haars. Das Blond der Zöpfe in der Installation ist dem Material (Hanffasern) geschuldet. Es sind alle Haarfarben aller Frauen dieser Welt gemeint!

Die eingereichte Arbeit ist eine Installation aus Hanffasern, Karton, Stacheldraht, Bändern und Stoff (siehe auch auf der Webpage unter martinagasser.eu/exhibitions_projects).

Webseite
https://www.martinagasser.eu