Ö1 Talentestipendium Sonderpreis „Solidarität“

Gesucht waren künstlerische Arbeiten aus den Bereichen Malerei, Zeichnung, Bildhauerei, aber auch (Video-) Installation, Sound Art oder Konzeptkunst, die sich mit dem Thema „Solidarität“ auseinandersetzen.

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Bus Ride Together (Öl auf Leiwand, 45 x 25)

Lucia Kagramanyan - 28. Juli 2024, 20:45

Ein langes, vertikales Bild in Öl auf Leinwand, das einen Bus von innen zeigt, in dem sich verschiedene Menschen mit unterschiedlicher Herkunft befinden, die auf ihrem Weg zur Arbeit ihren eigenen Dingen nachgehen.

„Bus Ride Together“ zeigt einen Moment, den wir alle erlebt haben und immer noch erleben – die normale Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel. Es wird nie als intim wahrgenommen, es ist ein Ort, an dem sich Fremde am nächsten kommen und ihr wahres Gesicht offenbaren (besonders in den heißesten Sommern, die wir gerade erleben und die in diesem Gemälde zu sehen sind). In diesem Gemälde stelle ich eine Situation in Jerewan, Armenien, in einem BUS 46 dar, den ich immer nehme, wenn ich zu Hause bin. Paradoxerweise sehe ich in einem Bus in Armenien viel Solidarität, viel mehr als einfach auf der Straße und anderswo auf der Welt. Die Leute bieten dir immer einen Sitzplatz an oder halten dir deine Taschen, wenn du stehst, wenn sie sehen, dass du es brauchst, jenseits sozialer Stigmatisierung, einfach wenn du in Not bist.

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For we are many

Stefan Kreiger - 28. Juli 2024, 17:31

100-150 teilige Wandinstallation

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Adaption, Anpassung und Neuinterpretation von Umständen und Umfeld, ökologisch wie sozial. Ein Thema das gegenwärtig nicht aktueller sein könnte. Wir wissen, dass wir unsere Ökosphäre und damit unseren unmittelbaren Lebensraum zerstören. Wir wissen, dass die Systeme die uns so weit gebracht haben einer Überholung bedürfen. Wir wissen, dass die Verteilung der Ressourcen nicht gerecht passiert und vieles mehr. Unsere Unfähigkeit als Kollektiv zu funktionieren wird in einer globalisierten Ära besonders eklatant. Weiterentwicklung ist das Stichwort. In seinen Werken generiert Stefan Kreiger im fortlaufenden Prozess der Bildübermalungen Protagonisten und Situationen, die sich verändern (müssen). Der Künstler überarbeitet kontinuierlich Gemälde seiner vergangenen Schaffensperioden. Aus diesem Ansatz heraus entstehen Bilderwelten, die auf der leeren Leinwand vielleicht nicht möglich wären. Viele davon befinden sich im dritten, vierten, fünften Durchlauf und waren in Ausstellungen zu sehen, wurden und werden danach dennoch wieder partiell oder komplett überarbeitet. Ein wiederkehrender Vorgang.

Die vorliegende Serie umfasst 150 Werke von Portraits im Format 50x40cm - und ist nur eine von mehreren Werkgruppen an denen der Künstler immer wieder arbeitet. Der Großteil dieser Serie, vormals Abbilder bekannter Persönlichkeiten, wird hier nach über einer Dekade wieder zum Material - verwurstet wie er es nennt. Der Wiederbewertung des gestisch lebendigen Duktus des Malers ausgesetzt. Nichts ist sicher. Im Sinne einer Auslöschung nach Thomas Bernhard, aber vielleicht spielerischer im Ansatz und nicht ohne einen Schuss Hoffnung letztendlich. Hier wird Patriarchales, Dogmatisches gestürzt, gebrochen, zerlegt, verworfen, entkrönt (Kreiger´s Zeichen, die wiederkehrend umgedrehte Krone) bzw. verwertet, ergänzt, neugestaltet, vervollständigt, neuinterpretiert und perfektioniert - die Idee einer Evolution.

Mal bleibt Nase, Ohr, Mund oder "Gschau" vielleicht - wird clownesk, oder erhaben, oder aber muss ganz weichen zugunsten einer anderen Darbietung. Immer aber: Merklich, die treibende Lust an Ausdruck, Form und Farbe zueinander und umgekehrt. Noch ein Vergleich bietet sich an - Der Protagonist Brauchsel, im Roman Hundejahre von Günter Grass, entdeckt sein Talent für das Herstellen von Vogelscheuchen. Es bleibt allerdings nicht bei Selbigen. Bald besitzt er sein eigenes Bergwerk in dem unter Tage Scheuchen zu jedweden Zweck entstehen. Kreiger´s Scheuchen (oder scares) werden Ausgang zu einer Bildfindung und die so entstandenen Konstrukte sind im wahrsten Sinne vielschichtig. Mal haben sie Gesichter und zeigen sich dem Betrachter als Individuum, mal sind sie ohne Antlitz oder partiell kreiert. In der Verkleidung und im Rollenspiel wird die Selbstkritik zur Selbstreflexion. Im Hinterfragen, der eigenen Rollen im Ist- Soll- und Möchte- Zustand, tun sich Wege und Türen auf, die uns auch als Gesellschaft dienlich sind. Die Kunst bietet in verschiedenster Form Ansätze dazu. Stefan Kreiger´s Malereien wohnt ein geheimnisvoller Habitus zum Tragikomischen inne und so sind sie nichts anderes als Spiegel unserer selbst.

Webseite
https://www.stefan-kreiger.com/

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a woman's odyssey

Leila Samari and Maryam Sehhat - 28. Juli 2024, 09:45

In dieser Geschichte ist der Fisch eine Frau, was sich darin zeigt, dass der Fisch einen Menschen in sich heranwachsen lassen kann. A Woman’s Odyssey ist eine symbolische Erzählung über den Kampf einer Frau und ihren Weg in die Freiheit. Auf dieser Reise stirbt sie mehrmals und wird in neuer Gestalt wiedergeboren. Unverkennbar referenziert diese Geschichte auf die antike iranischen Kultur, unter anderem durch die Verschmelzung von Mensch und Tier in der Konzeption der Hauptfigur.

Eine erste Version von A Woman’s Odyssey entstand vor Jahren im Iran als Gedicht; die Erfahrungen der Autorin in der Emigration und insbesondere die jüngste ”Woman, Life, Freedom.”-Bewegung im Iran gaben der Geschichte schließlich ihre finale Form. Sie zeigt, wie der Terror des Krieges, Diskriminierungen, Einschränkung und Unterdrückung — das Leben im Schatten eines diktatorischen Regimes — einen Menschen schmelzen und schließlich verändern, um unter diesen Umständen überleben zu können.

Webseite
https://www.leilasamari.art

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Lilith und Eva

Leila Samari - 28. Juli 2024, 09:41

Mixed Media auf Leinwand 50x50

Meine Bilder, Geschichten und Gedichte erzählen von meinen Erfahrungen und Gefühlen, von meinen Träumen und Albträumen. Diese tauchen unbewusst in meinen Werken auf, in denen ich häufig Porträts und menschliche Figuren verwende, die ich manchmal symbolisch mit Tieren kombiniert, um ihre Erzählungen zu vervollständigen. In meinen Werke konzentiere ich am meistens auf Frauen und ihre Geschichten.

Webseite
https://www.leilasamari.art

Social Media Seite
https://www.instagram.com/leila_samari/?hl=de

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offenbarung

Maryam Sehhat - 28. Juli 2024, 09:34

Acryl auf Leinwand 100x100

In meinen Bildern versuche ich, die physische und mentale Beziehung zwischen Menschen und anderen Kreaturen metaphorisch darzustellen. In meiner Vorstellung gibt es eine Parallelwelt, in der es keine Rolle spielt, ob man Mensch, Tier oder eine Kombination aus beidem ist.

Webseite
https://www.maryamsehhat.at

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Spiritual Exercise; Terra Konditionierung; (...)

Alfred Rottensteiner - 27. Juli 2024, 17:14

Alfred Rottensteiner_Spiritual Exercise

Alfred Rottensteiner hat an der Akademie der bildenden Künste in Wien, an der HfbK in Hamburg und an der Central Saint Martins in London bildende Kunst studiert. Zentral in seiner künstlerischen Arbeit ist die Malerei, aus der raumübergreifende Installationen, Videos und Performances entstehen.

In der Arbeit „Spiritual Exercise; Terra Konditionierung; (Fadenspiele und ungetrennte Aktivitäten)“ möchte er einen Systementwurf schaffen, der sich mit den „humanistischen Grundprinzipien“ (Universalität, Diversität, kritisches Denken und moralische Beziehungen) beschäftigt und damit ein Verständnis eines „Multispeziesgewirrs“ (Donna Haraway) und einer „conditio Terra“ (Achille Mbembe) veranschaulichen. (Bakewell 2023, S. 227) (Haraway 2018, S. 50) (Thuram 2021, S. 245) Die „conditio Terra“ steht im Gegensatz zur „conditio Humana“ und betont, dass wir uns bewusst werden, dass wir Menschen eine Einheit mit den Ökosystemen, den Pflanzen und Tieren bilden. Haraway bezeichnet dies als „Terraforming mit irdischen Anderen“. (Haraway 2018, S. 161)
Durch die Betonung der Solidarität innerhalb dieses Systems wird die wechselseitige Abhängigkeit und die kooperative Existenz aller Lebensformen in den Vordergrund gestellt. Solidarität bedeutet hier nicht nur die Unterstützung innerhalb der menschlichen Gemeinschaft, sondern auch die Anerkennung und Achtung der Rechte und Bedürfnisse aller Spezies, die unseren Planeten bewohnen. Diese Sichtweise erfordert ein Umdenken, weg von anthropozentrischen Vorstellungen hin zu einer holistischen Betrachtung des Lebens auf der Erde.
Die Ambiguität der Malerei schafft einen Raum für poetische Erkenntnisse, die oft auf einer emotionalen Ebene wirken und die Sicht auf die Welt verändern können. Georg Eliot betont, dass durch die Betrachtung von Kunst Egoismus überwunden werden kann, weil sich die Individuen „dem zuwenden, was außerhalb ihrer selbst ist und was man als Grundstoff des moralischen Gefühls bezeichnen kann.“ (Bakewell 2023, S. 184) Diese Verbindung mit dem Anderen, sei es Mensch, Tier oder Pflanze, stärkt das Bewusstsein für Solidarität und gegenseitige Abhängigkeit.
Die Selbsterkenntnis führt demnach, wie es auch der antike Philosoph Plotin sagen würde, zu einer „Verbindung mit all unseren Mitmenschen und dem Kosmos als Ganzem.“ (Lewerenz 2024, S. 76) Diese ganzheitliche Perspektive, die alle Lebensformen einschließt, bildet die Grundlage für eine tiefere Solidarität, die über bloße menschliche Beziehungen hinausgeht und die moralische Verantwortung gegenüber dem gesamten Planeten betont.
Indem diese humanistischen Grundprinzipien und die Idee des Multispeziesgewirrs künstlerisch dargestellt und reflektiert werden, wird ein System geschaffen, das Solidarität nicht nur als ethisches Prinzip, sondern als praktische Notwendigkeit in der Beziehung zwischen allen Lebensformen auf der Erde hervorhebt. So wird die Kunst zu einem Medium, das transformative Erkenntnisse und eine neue, solidarische Weltsicht ermöglicht.

Durch die weichgezeichnete Formensprache im Bildraum könnte man meinen, dass der Künstler eine Spray-Technik anwendet. Tatsächlich entsteht dieser Effekt durch einen langwierigen Prozess, in dem mehrere Farbschichten mit Borstenpinseln aufgetragen werden.

Bilddaten: 150x200cm; Acryl, Öl, Öl-Pastelle, Kohle und Buntstift auf Baumwolle, 2023

Quellen:
-Bakewell, Sarah 2023: Wie man Mensch wird. Auf den Spuren der Humanisten. Verlag C.H.Beck oHG, München
-Haraway, Donna 2018: Unruhig bleiben, Die Verwandtschaft der Arten im Chtuluzän, Kampus Verlag Frankfurt/New York.
-Lewerenz, Timm 2024: Philosophie Magazin, Ist die Demokratie auf Sand gebaut? Ausgabe Juni/Juli, PressUP GmbH, Hamburg
-Thuram, Lilian 2021: Das weiße Denken, Edition Nautilus GmbH, Hamburg

Webseite
https://www.alfredrottensteiner.com/

Social Media Seite
https://www.instagram.com/alfred_rottensteiner/

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Alles hat seine Zeit

Daniel Sommergruber - 26. Juli 2024, 20:46

Es sind mehrere alte Koffer zu sehen, die aufeinander gestapelt sind und die auf der Innenseite mit feinen Kugelschreiber-Zeichnungen bemalt sind. Dargestellt sind verschiedene Figuren und Tiere, in einem Koffer wurde eine Glühbirne installiert, die statt eines Kopfes auf gemalten Schultern thront.

Wir hören jeden Tag von Schicksalen, Menschen, die nach Europa möchten oder Europa verlassen müssen. Wir lesen von den furchtbaren Reisen, die Menschen unternehmen auf der Suche nach Frieden und Sicherheit. Das Thema der Grenze – emotionale Grenzen, Ländergrenzen, Ausgrenzungen, Lebensgrenzen –sowie auch Hoffnungen, die mit diesen Grenzen verbunden sind haben diese Arbeit maßgeblich beeinflusst.
Meine direkte Inspiration habe ich den Tageszeitungen entnommen – themenrelevante Bilder habe ich ausgeschnitten und gesammelt. Nach etlichen Experimenten mit verschiedenen Materialien wählte ich den Kugelschreiber als Werkzeug aus – er erscheint mir als alltäglicher Gegenstand, als Schreibwerkzeug, das fast jeder Mensch benutzt.
Ich habe mich mit jenen Bildern beschäftigt, in denen man die wenigen Habseligkeiten der Flüchtenden sehen konnte. Die Vorstellung des Zurücklassens des Eigentums schlich sich nach und nach als starkes Bild in meine Gedanken. Dies manifestierte sich in Form eines Gegenstandes, der die Flüchtenden begleitet: der Koffer.

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https://danielsommergruber.com/work

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"Feuer der Einheit"

Sandra Freundlinger - 26. Juli 2024, 17:31

„Feuer der Einheit“  Kozo-Papier in seiner veränderten Form kann auch dicke schwarze Rauchschwaden eines Waldbrandes darstellen. In dieser Form wird es lebendig und man spürt die Hitze. Material: handgeschöpftes Kozopapier (Rauch); Acrylfarbe (Farbe); jap. Goldpulver;Karton (Untergrund)

„Feuer der Einheit“

Kozo-Papier in seiner veränderten Form kann auch dicke schwarze Rauchschwaden eines Waldbrandes darstellen. In dieser Form wird es lebendig und man spürt die Hitze.

Material: handgeschöpftes Kozopapier (Rauch); Acrylfarbe (Farbe); jap. Goldpulver;Karton (Untergrund)


Sommer 2023

Cocktailschlürfend am Mittelmeerstrand, über die Hitze ächzen und das Jammern über die zusätzlichen Pfunde wegen der All inklusive Verpflegung - weit entfernt tauchen plötzlich dunkle Rauchschwaden auf. Das Internet verrät sofort, es handelt sich um einen Waldbrand im Nachbarurlaubsort. Gedanken kommen auf, was wenn es näher kommt? Mit den Flip-Flops und den Kindern an der Hand fliehen? Wohin?
Diese negativen Gedanken verschwinden beim dritten Cocktail. Später am Abend sehe ich Bilder auf Social Media von zusammenhelfenden Dorfbewohnern im Kampf um Hab und Gut.
Es wird zunehmend gefährlicher, die Windrichtung hat sich gedreht und steuert auf eine Wohnsiedlung, nun geht es auch ums Überleben der Einwohner.
Wir Urlauber reden zwar darüber setzen aber unseren Urlaub fort, beobachten Dank des Internets die Lage und fliegen dann wieder nach Hause.


Nur gemeinsam schaffen wir es…


Im Laufe des Jahres gibt es mehrere Extrem- Waldbrände- Meldungen in den Nachrichten, schreckliche Bilder gehen in den Medien um, der Klimawandel mit seinen Folgen wird sichtbar! Es wird gepoltert und gestöhnt, die Besserwisser haben es eh schon vorhergesagt. Doch was den meisten nicht auffällt, ist eine Solidarität der helfenden Menschen. Ein bereits gelebter Zusammenhalt über die Grenzen hinaus , der den Kampf gegen die Waldbrände aufnimmt.


Es folgten im Jahr 2023 noch weitere verheerende Waldbrände weltweit. Laut European Forrest Fire Information System (EFFIS) fiel alleine in der EU eine Fläche doppelt so groß wie Luxemburg den Waldbränden zum Opfer.
Länder riefen um Hilfe, rund 350 Feuerwehrleute aus Frankreich, Spanien und Portugal halfen bei der Bekämpfung der Flammen in Kanada . Dieser Einsatz ist kein Einzelfall, seit 2019 gibt es die rescEU Brandbekämpfungsflotte bestehend aus Löschflugzeugen, Hubschraubern und Bodenlöschteams die jederzeit für Einsätze über die Grenzen hinaus bereit sind.


Der positive Blick in die Zukunft mit der Akzeptanz des Wandels und der uneingeschränkten Solidarität soll uns Antrieb sein.

Webseite
https://sandra-freundlinger-art.com

Social Media Seite
https://sandra_freundlinger_art

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Foodscapes 4 (Sensuality – The Kitchen)

Anna Krumpholz - 26. Juli 2024, 17:26

Das Bild stellt eine städtische Szene im öffentlichen Raum dar. Gezeigt ist eine neuartige Essens-Architektur. Ein Gebäude, in dem gemeinschaftlich gekocht und gegessen wird. Das Bild ist in bunten Farben gehalten. Gerüche und Sinneswahrnehmungen werden durch bunte Linien und Punktwolken dargestellt.

~ Essen als Basis einer solidarisch-gleichberechtigten, urbanen Gemeinschaft;

Beim Essens werden die Nahrung und der Körper eins. Essen ist räumlich. Gemeinsames, geteiltes Essen ist die Grundlage des sozialen Lebens. Es bestimmt unser tägliches räumlich-soziales Lebensumfeld und unsere sozial-globale Umwelt.

Auf Wienerisch: Beim Ess’n kommen de’ Leut’ zam.

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Das Bild Foodscapes 4 ist ein Teil einer sozial-räumlichen Studie über die Rolle von Ernährung und gemeinsamen Essen im urbanen Stadtraum: “The Spatiality of Food – Speculations towards a new Urban Hospitality” (deutsch: Die Räumlichkeit vom Essen – Spekulationen zu einer neuen, urbanen Gastlichkeit).

Eine ausreichende und ausgewogene Ernährung für Alle ist die Basis einer solidarischen, gleichberechtigten Gesellschaft.
Basierend auf der mittelalterlichen Sozialutopie des Schlaraffenlands, in dem alle Bewohner:innen unabhängig ihrer Herkunft oder ihres Berufs mit ausreichend und hochwertiger Nahrung versorgt sind, stellt das Projekt ein spekulatives Alternativszenario in Wien vor.

Essen als zentrales Element städtischer Raumbildung und Gemeinschaft wird hier vom Staat als menschliches Grundbedürfnis (biologisch-sinnlich-sozial-kulturell) und Basis einer gleichberechtigten, solidarischen Gesellschaft anerkannt und bereitgestellt. Lebensmittel definieren architektonisch-soziale Räume und bringen Menschen im städtischen Leben auf neue, genussvolle Weise zusammen. Der öffentliche Raum wird zum gemeinschaftlichen Speisezimmer. Die Stadtbewohner:innen sind Gast und Gastgeber:in in ständig wechselnden Rollen.

Webseite
https://annakrumpholz.eu/

Social Media Seite
https://www.instagram.com/anna.kruu/

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Raising Hands

Julia Bugram - 26. Juli 2024, 15:33

Raising Hands ist eine gemeinschaftlich erstellte Skulptur aus einer Million 1-Cent-Münzen in Form zweier sich reichender Hände – ein Symbol der SOLIDARITÄT. Sie wiegt 3,5 Tonnen und misst 3,5m Länge x 2,5m Tiefe x 1,5m Höhe. Über einen Zeitraum von dreieinhalb Jahren haben mehr als 3.800 Personen mitgeholfen sie zu erschaffen.

Die Cent-Münze, der selten Aufmerksamkeit geschenkt wird, steht hier symbolisch für die kleine Geste oder den helfenden Akt. Auch bei Raising Hands summieren sich die winzigen Beiträge zu etwas wesentlich Größerem.

Veröffentlicht wurde Raising Hands im April 2022 am Stephansplatz, im Herzen von Wien. Nach einem Jahr durfte die Skulptur auf den Schwarzenbergplatz übersiedeln, wo sie für weitere 6 Monate als Friedenssymbol fungierte. Kunst im öffentlichen Raum – frei zugänglich für die Menschen und fernab von Institutionen – hat eine ganz besondere Wirkkraft.

GEMEINSAM haben wir es mit Raising Hands geschafft Solidarität sichtbar und begreifbar zu machen.

Webseite
https://www.juliabugram.com

Social Media Seite
https://www.instagram.com/raisinghands.vienna/