Leitl für Wettbewerb der Schulen

In der Spardebatte im Bildungsbereich mehren sich die mahnenden Stimmen: Nach Rechnungshofpräsident Josef Moser ruft uch Wirtschaftskammerpräsdient Christoph Leitl dazu auf, die Doppelgleisigkeiten im Schulwesen zu beseitigen. Schulen sollten einen Ansporn haben, immer besser zu werden, so Leitl.

Mittagsjournal, 22.4.2014

Wirtschaftskammerpräsident Christoph Leitl im Interview mit Birgit Pointner

Sparen an der Bürokratie

An der Bürokratie sparen und nicht an den Standards, gibt Leitl den Teilnehmern an den kommenden Verhandlungen über Sparmaßnehmen im Bildungsbereich auf den Weg. Gespart werden müsse, wie schon Rechnungshofpräsident Moser im Ö1-Morgenjournal sagte, bei den Ineffizienzen, den Doppelgleisigkeiten und Überscheidungen, bei den nicht vorhandenen Abgrenzungen zwischen Zuständigkeit und Finanzierung.

Er glaube nicht, dass die Länder jetzt zu viel Einfluss hätten, es gehe um ein Gesamtsystem, so Leitl: "Der Bund wird sicherlich Rahmenkompetenzen haben müssen, die Länder in der Durchführung in den einzelnen Schulen." So wie Betriebe im Wettbewerb immer besser werden, sollten auch Schulen den Ansporn haben, bei guten Leistungen auch finanzielle Anerkennung zu erhalten. Leitl ist optimistisch, dass man dieses Mal zu einer Lösung kommt: "Der Druck des Geldes ist die größte Form des Realismus."

Standort: "Stunde des Handelns"

Was die Diskussion über den Standort Österreichs betrifft, fühlt sich der Wirtschaftskammerpräsident in seinem "Weckruf" - "Österreich ist abgesandelt" - bestätigt. Nach Abwanderungsüberlegungen von Voestalpine und mehreren Banken sollten alle Alarmglocken läuten. "Die Zeit des Ignorierens ist jetzt vorbei. Die Stunde des Handelns ist gekommen." Allerdings: "In vielen Bereichen schlafen wir heute noch."