Sparen bei Bildung: Woche der Verhandlungen

"Ich mische die Karten neu" hat Bildungsministerin Gabriele Heinisch-Hosek (SPÖ) am Freitag gemeint und alle Verordnungen für die geplanten Einsparungen im Bildungsbereich zurückgenommen und will in dieser Woche mit Vertretern der Länder und mit Lehrer, Eltern und Schülern verhandeln. Im Vorfeld sind sich alle einig: Wenn schon gespart werden muss, dann am ehesten in der Schulverwaltung.

Morgenjournal, 22.4.2014

Lehrer gegen "Dauerbevormundung"

Die Schulpartner - also Vertreter von Lehrern, Eltern und Schülern - wollen sich nicht auseinanderdividieren lassen. Bildungsministerin Heinisch-Hosek hat sie zu Terminen am Donnerstag und am Freitag eingeladen, sie wollen aber lieber einen gemeinsamen Termin. Eine Antwort gibt es noch nicht. Die Sparvorschläge von Lehrergewerkschafter Paul Kimberger: Alle Schulgesetze "durchchecken", Inseratenkampagnen, "Vernetzungstreffen" zurückfahren, die Verwaltung - "Dauerbevormundung seitens des Minoritenplatzes" - beenden. Er spreche gerne über eine höhere Effizienz des österreichischen Bildungssystems, habe aber kein Verständnis für Einsparungen auf Kosten der Zukunft der Kinder, so Kimberger.

Bildungsbehörden in Ländern

Am Minoritenplatz, also im Bildungsministerium, stehen auch Treffen mit Länder-Vertretern auf dem Programm, morgen die Bildungslandesräte und am Donnerstag die Landesschulratspräsidenten. Aus den Ländern war im Vorfeld vor allem verlangt worden, dass in der Verwaltung gespart werden muss. Der Vorarlberger Landeshauptmann Wallner (ÖVP) hat von einer aufgeblähten Schulverwaltung gesprochen und hervorgehoben: "Es gibt einen Vorschlag der Länder, eine Bildungsbehörde im Bundesland zu schaffen. Das würde österreichweit hunderte Dienstposten einsparen. Und kein Mensch könnte an der Qualität irgendwie herumdoktern."

Klagsdrohung

Auch Burgenlands Landeshauptmann Hans Niessl (SPÖ) sieht das Einsparungspotential vor allem in der Verwaltung. In den ursprünglichen Verordnungen hätte die Verwaltung rund ein Drittel der Einsparungen gebracht. Von den Ländern hatte Heinisch-Hosek mehr Geld verlangt, wenn diese mehr Lehrer anstellen als im Stellenplan vorgesehen. Diesen Plan hatten die Landeshauptleute abgelehnt und mit Klage beim Verfassungsgerichtshof gedroht.