Das Ö1 Publikum wählte das "Hörspiel des Jahres 2014"

Sie haben gewählt

In der Sprache des Weines würden wir von einem außergewöhnlichen Jahrgang sprechen. Große Namen, exquisite Produkte, wagemutige Experimente. Der Hörspieljahrgang 2014 besticht allein schon durch seine Quantität.

Trophäe: Adrienne

Die Adrienne, die Trophäe des Ö1 Hörspielpreises, hat ihren Namen von Hermann Leopoldis Klassiker "Die schöne Adrienne" und ihrem Tschindarassaradio.

ORF/JOSEPH SCHIMMER

Über 100.000 Wahlberechtigte

Zum bereits 22. Mal waren Sie, das Ö1 Publikum, eingeladen, das "Hörspiel des Jahres" zu wählen. Wahlberechtigt waren mehr als 100.000 Hörerinnen und Hörer, die Woche für Woche den Hörspielen auf Ö1 folgen. Sei es im "Hörspiel-Studio" am Dienstagabend oder in der "Hörspiel-Galerie" am Samstagnachmittag.

Und das ist Ihre Entscheidung:

Das Hörspieljahr im Schnelldurchlauf

In einer seltenen Anstrengung haben der Bayerische Rundfunk und der ORF Elias Canettis Roman "Die Blendung" in der Bearbeitung und Regie von Klaus Buhlert als zwölfteiliges Hörspiel produziert. In Ö1 war die Geschichte des weltfremden Sinologen Peter Kien diesen Sommer an sechs aufeinanderfolgenden Wochenenden zu hören.

Doch Die Blendung war und ist nicht der einzige Mehrteiler im Hörspieljahr 2014. Zu Ostern präsentierte Ö1 einen weiteren Krimi des in Stuttgart lebenden Österreichers Heinrich Steinfest als Hörspiel in zwei Teilen, in dem der einarmige Wiener Privatdetektiv Cheng ("Ein sturer Hund") sich selbst und andere in die Aufklärung eines bizarren Mordfalls verstrickt.

Zu Pfingsten wiederum unternahmen Erwin Steinhauer und Peter Rosmanith einen überaus geglückten Versuch, Karl Kraus' als weitgehend unspielbar geltendes Weltkriegsdrama "Die letzten Tage der Menschheit" in eine zweiteilige Fassung zu gießen.

Die auf historische Biografien spezialisierte Wiener Autorin Marianne Sula porträtierte - ebenfalls in zwei Teilen - den so galanten wie machtbewussten Fürsten Metternich und zu Weihnachten schließlich legt Ihnen die Ö1 Hörspielredaktion Robert Musils Romanerstling "Die Verwirrungen des Zöglings Törleß" in drei Teilen unter den Gabentisch.

Fritz Schindlecker hat exakt 100 Jahre nach den Todesschüssen von Sarajevo jene 90 Minuten rekonstruiert, die der österreichische Thronfolger mitsamt seiner Entourage in der bosnischen Hauptstadt weilte (Neunzig Minuten), und Elfriede Jelinek hat sich in ihrem Stück "Die Schutzbefohlenen" mit der Fragwürdigkeit der heimischen Asylpolitik auseinandergesetzt.

Dazu kamen Romanbearbeitungen von Ilija Trojanow ("EisTau") und Thomas Glavinic ("Die Arbeit der Nacht"), die Hörspielversion von Daniel Kehlmanns Stück "Der Mentor", ein Stück zum 70. Geburtstag von und mit Peter Turrini ("C'est la vie"), das Hörspieldebüt von Doron Rabinovici ("Abrahams Stunde"), Christine Nagels Hommage an Ilse Aichinger ("Nach dem Verschwinden"), eine Radiorevue von und mit Wolfram Berger über Oskar Panizzas Skandaldrama "Das Liebeskonzil" sowie neue Arbeiten von Friedrich Bestenreiner und Erwin Koch, Werner Fritsch, Falkner und Natascha Gangl.