Pröll (ÖVP) erleichert über Garantie-Lösung
"Kredite wären nur schwer verkraftbar"
Finanzminister Josef Pröll (ÖVP) ist erleichtert, dass das Euro-Krisenpaket im Ausmaß von 750 Milliarden Euro ausschließlich Garantien umfasst und keine Kredite, wie ursprünglich von Deutschland verlangt: "Das wäre für Österreich nur schwer verkraftbar gewesen."
8. April 2017, 21:58
Mittagsjournal, 10.05.2010
Garantien statt Schulden
Österreich hätte Kredite wie im Fall Griechenlands auf den Kapitalmärkten aufnehmen müssen. "Das wirkt Schulden erhöhend", so Pröll. Garantien seien wesentlich einfacher zu verkraften.
Alle müssen helfen
Insgesamt sieht Pröll keine Alternative zu dem Krisenpaket: "Diese Summen sind notwendig, um Ruhe einkehren zu lassen und um den Euro zu stabilisieren", sagt Pröll. "Das waren die schwierigsten Stunden, vor denen Europa je stand." In den mehr als 700 Milliarden Euro sei die Unterstützung durch die EZB noch gar nicht inkludiert, so Pröll. Es sei klar, dass in dem Dreieck der EU, der Zentralbank und den Vorleistungen der Länder Spanien und Portugal alle helfen müssen.
"Spekulanten in die Parade fahren"
Abgesehen von den Riesensummen habe man auch über weitere Maßnahmen gesprochen, so Pröll: Es müsse mehr Budgetkontrolle und eine Reduktion der Defizite geben. Es könne nicht so weitergehen, dass manche Schulden machen "als es gäbe es kein Morgen und damit ganz Europa an den Rand der Möglichkeiten bringen". Weiteres müsse man den Spekulanten, "wo sie mit unlauteren Methoden versuchen, Währungen zu destabilisieren, in die Parade fahren". Dazu müsste man gewisse Produkte verbieten und über Finanztransaktionssteuern sprechen.
Sparaufgaben
Nun müssten Spanien und Portugal bis zum nächsten Finanzministerrat in einer Woche, welche zusätzlichen spürbaren Maßnahmen sie sich in ihren Ländern vorstellen.
Abendjournal, 10.05.2010
Finanzminister Josef Pröll (ÖVP)