EU-Finanzminister in Sorge

Euro weiter unter Druck

Der Euro bleibt unter Druck, selbst wenn Ungarn seine Aussagen von einer drohenden Staatspleite zurückgenommen hat. Auch die Europäische Kommission ist besorgt über das Tempo, mit dem der Euro gegenüber dem US-Dollar an Wert verliert. Die Finanzminister sind bei ihrem Treffen in Luxemburg um Schadensbegrenzung bemüht.

Abendjournal, 07.06.2010

Gefahr aus zwei Richtungen

Es sind zwei Dinge, die die Märkte verunsichern. Die Gefahr einer Ausbreitung der Schuldenkrise auf die Eurozone und die Serie von schlechten Nachrichten über die Haushaltslage europäischer Staaten. Ersterem begegnen die meisten Staaten mit einem rigorosen Sparpaket.

Ungarn mit schlechter Performance

Und für schlechte Nachrichten war zuletzt Ungarn zuständig mit Aussagen über eine neuerliche Staatspleite. Ungarn rudert heftig zurück. Finanzminister Josef Pröll (ÖVP) glaubt nicht, dass von Ungarn aus eine neue Gefahr drohe. Es sei viel für den Euro eingesetzt worden und das wirke auch.

Eurogruppen-Vorsitzender Jean-Claude Juncker erklärt, er sehe kein Problem mit Ungarn. Es gebe aber das Problem, dass die Politiker in Ungarn zu viel redeten.

750 Mrd Rettungsschirm für Euro

Belgien und die Niederlande, in beiden Ländern wird in dieser Woche gewählt, äußern sich betont gelassen. Der aktuelle Wechselkurs sei gut für die Exportwirtschaft, sagt der belgische Finanzminister Didier Reynders.

Vor dem Treffen äußersten sich die meisten zuversichtlich, dass heute letzte Details des 750 Milliarden Euro Rettungsschirmes geklärt würden.

Die Investmentgesellschaft mit Sitz in Luxemburg soll im Ernstfall günstig Geld am Markt aufnehmen und an notleidende Staaten weitergeben.