Die Armut von Kindern

Initiative "Nein zu arm und krank"

In Österreich gilt mehr als eine Million Menschen als arm bzw. armutsgefährdet. Ein Viertel davon sind Kinder. Die Initiative "Nein zu arm und krank" steuert mit Aufklärungsarbeit und aktiver personenbezogener Hilfe dagegen.

Menschen, die in Armut leben, sind doppelt so oft krank, wie wohlhabende Menschen. Und: Armut senkt die Lebenserwartung - auch in Österreich. Der Unterschied beträgt je nach Region bis zu viereinhalb Jahre.

Besonders gefährdet sind Kinder. Sie stehen heuer im Mittelpunkt der Initiative "Nein gegen arm und krank" die der Internist Siegfried Meryn vor mittlerweile drei Jahren ins Leben gerufen hat.

"Kinder, die in Armut aufwachsen, haben schon in der Kindheit wesentlich häufiger Erkrankungen, zum Beispiel der Atemwege oder Depressionen, haben Probleme was die gesunde Ernährung betrifft, damit auch Störungen im Wachstum, neigen dann in weiterer Form häufig zu Übergewicht", sagt Meryn.

150 000 Personen - das entspricht in etwa der Einwohnerzahl der Stadt Salzburg - leben in einem Haushalt, in dem mindestens eine Person ärztliche Hilfe brauchen würde, sie aber aus finanziellen Gründen nicht in Anspruch nehmen kann.

"Da Armut besonders Frauen mit niedrigem Bildungsgrad betrifft, aber auch Migranten, ist es immer eine Integration in die Gesellschaft, die auch hier, unter Anderem, diesen Zyklus durchbrechen kann", sagt Meryn.