Ein Rückblick auf die Ereignisse in San Jose

Chile: Vom Unglück bis zur Rettung

Mehr als zwei Monate hat es gedauert, bis die Rettung der 33 verschütteten Bergleute beginnen konnte. Anfangs sind die Rettungsteams nicht davon ausgegangen, die Kumpel vor Weihnachten erreichen zu können. Die Arbeiten gingen jedoch besser voran als geplant. Am 9. Oktober wurde der Rettungsschacht deutlich früher fertiggestellt als erhofft.

5. August: Minenunglück in San Jose

Nach einem Grubenunglück in der Kupfermine San Jose nahe der Stadt Copiapo am 5. August ist unklar, ob es Überlebende gibt. Von den Minenarbeitern fehlt seitdem jedes Lebenszeichen. Ihre Angehörigen und die Rettungskräfte hoffen, dass sie sich in einen eigens dafür angelegten Schutzraum retten konnten. Medienberichten zufolge besteht kaum Hoffnung, die Bergleute lebend zu finden.

19. August: Verzweifelte Suche

Die Bemühungen zur Rettung der Bergleute erleiden einen Rückschlage: Eine Bohrung, die zu einem Hohlraum in mehr als 700 Metern Tiefe vorstoßen sollte, verfehlt ihr Ziel. Einsatzkräfte führen das auf fehlerhafte Karten der Minengesellschaft zurück.

22. August: Erstes Lebenszeichen

Mehr als zwei Wochen später, am 22. August, können Rettungskräfte mit einem Spezialbohrer zu den Eingeschlossenen vordringen. Alle 33 Bergleute sind am Leben, die Angehörigen sprechen von einem Wunder. "Hier sind 33 Personen. Wir sind alle am Leben", steht auf einem Zettel, den die Männer durch einen acht Zentimeter schmalen Schacht an die Oberfläche schicken.

Die 33 telefonieren mit Angehörigen

Am 24. August gelingt es den Einsatzkräften, eine Telefonverbindung mit den Verschütteten herzustellen: "Alle sind gesund und wohlauf", erzählen sie. Drei Tage später zeigen erste Videoaufnahmen die Bergleute, wie sie ihre Familien grüßen. Zahlreiche Angehörige campieren seit Wochen vor dem Bergwerk.

Am 30. August können die Eingeschlossenen zum ersten Mal mit ihren Familien sprechen. Die Helfer machen sich zunehmend Sorgen um die Gesundheit der Männer. Fünf von ihnen leiden unter einer beginnenden Depression.

31. August: Bohrbeginn des Schachts

Einen Tag darauf, am 31. August, beginnt die mehrfach verschobene Bohrung eines Rettungsschachtes mit dem deutschen Spezialbohrer Strata 950. Am 5. September startet eine zweite und schnellere Rettungsbohrung.

11. September: Metalldiebe stehlen ein wichtiges Bohrgerät. Wegen technischer Probleme werden die Rettungsbohrungen immer wieder unterbrochen. Die Bergleute reagieren mit Protest auf fehlende Bohrgeräusche.

Einer der Bergmänner wird am 14. September Vater. Seine Tochter bekommt den Namen Esperanza (Hoffnung).

17. September: Unerwarteter Durchbruch

Drei Tage später gelingt den Rettern ein unerwarteter Erfolg: Schneller als erhofft, erreichen sie in 630 Metern Tiefe einen Werkstattraum, zu dem die Kumpel Zugang haben. Bevor eine Rettung möglich ist, muss dieser jedoch verbreitert werden. Am 19. September wird mit der Bohrung eines dritten Rettungsschachts begonnen. Es ist unklar, welches der drei Bohrgeräte als erstes mit einem Rettungsschacht fertig sein wird.

Nach fast zwei Monaten, die die Familien schon an der Unglücksstelle verbracht haben, wird am 27. September eine Schule für die Kinder der Bergleute im sogenannten Camp der Hoffnung eingerichtet.

30. September: Schadenersatzklagen

Am 30. September wird bekannt, dass die Familienangehörigen Schadenersatz in Millionenhöhe einklagen wollen. Für jeden Arbeiter sollen die Eigentümer und der Staat eine Million Dollar (770.000 Euro) zahlen.

9. Oktober: Rettung steht kurz bevor

Der Rettungsschacht, durch den die Bergleute nacheinander an die Oberfläche befördert werden sollen, ist am 9. Oktober so gut wie fertig. Nach dem Durchbruch dauert es noch einige Tage, bis die tatsächliche Rettungsaktion beginnt.

13.Oktober: Die Rettungsaktion beginnt