Online-Suche manipuliert?

EU eröffnet Verfahren gegen Google

Der Suchmaschinenbetreiber Google bekommt Ärger mit der EU-Kommission. Google wird verdächtigt, bei der Online-Suche Ergebnisse manipuliert und Konkurrenten benachteiligt zu haben. Sollten sich die Vorwürfe erhärten, droht dem Konzern ein hohes Bußgeld.

Abendjournal, 30.11.2010

Kartellrechtsverstöße geprüft

Die EU-Kommission leitet gegen Google ein kartellrechtliches Prüfverfahren ein. Dem Suchmaschinenbetreiber wird vorgeworfen, seine marktbeherrschende Stellung missbraucht zu haben. Es gebe Hinweise, dass der Konzern bei Produktanfragen die Seiten anderer Suchdienste bei den Ergebnissen ganz weit unten angezeigt, hingegen seine eigenen Dienste ganz oben platziert habe. Außerdem könnte Google die Preise für die Textanzeigen-Werbung in die Höhe getrieben haben.

Marktführerschaft nicht ausnützen

Bei der EU-Kommission liegen gegen den Suchmaschinenbetreiber vier Beschwerden von Konkurrenten vor, die sich benachteiligt sehen. Nach den Wettbewerbsregeln der EU dürfen Unternehmen, die einen großen Teil des Marktes beherrschen, diese Position nicht zum Schaden von Verbrauchern und Konkurrenten ausnutzen.

Die EU-Kommission kann eine Strafe von bis zu zehn Prozent des jahresweiten Umsatzes verhängen. Google hat in Europa einen Marktanteil von neunzig, weltweit von 85 Prozent.

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