Karl und Schmied präsentieren Übergangslösung
Uni-Zugang wird erschwert
Der Zugang zu den Universitäten wird vorerst nicht zahlenmäßig beschränkt, aber die Zahl der möglichen Prüfungswiederholungen in der Studieneingangsphase wird reduziert. Darauf haben sich Wissenschaftsministerin Beatrix Karl (ÖVP) und Unterrichtsministerin Claudia Schmied (SPÖ) geeinigt.
8. April 2017, 21:58
Mittagsjournal, 18.01.2011
Weniger Wiederholungsprüfungen
Künftig darf eine Prüfung nur mehr einmal (bisher drei Mal) wiederholt werden, die Unis können autonom eine weitere Wiederholung (bisher unbeschränkt viele Wiederholungen) erlauben, erläuterten die beiden Ministerinnen in einer Pressekonferenz. Wie bisher muss die Studieneingangsphase positiv absolviert werden, um weiter studieren zu dürfen. Von einem "Knock-out-System" will Wissenschaftsministerin Karl nicht sprechen: "Es wird hier nicht hinausgeprüft, sondern es soll hier wirklich auf die Qualität und Leistung abgestellt werden. Ziel ist es, rasch Klarheit für die Studierenden und mehr Planbarkeit für die Universitäten zu schaffen."
"Es wir nicht hinausgeprüft"
Wissenschaftsministerin Beatrix Karl (ÖVP)
Beschränkungen bleiben
Unverändert aufrecht bleiben die derzeit bestehenden Platzbeschränkungen in den Fächern Medizin, Veterinärmedizin und Psychologie bzw. die Beschränkungsmöglichkeiten in aufgrund des starken Andrangs aus dem Ausland überlaufenen Fächern wie Publizistik.
Früher anmelden
Nun sind folgende Neuerungen geplant: Vor der Inskription muss es bis 31. August (Wintersemester) bzw. 31. Jänner (Sommersemester) eine mindestens zweiwöchige Voranmeldefrist geben, um den Unis eine bessere Planbarkeit zu ermöglichen. Außerdem müssen die angehenden Studenten nachweisen, dass sie eine Studienwahlberatung in Anspruch genommen haben. Die Studieneingangs- und Orientierungsphase dauert nur ein Semester. In dieser Zeit müssen mindestens zwei Prüfungen vorgesehen werden.
Bis 2014 befristet
Die Regelung ist eine Übergangslösung, sie wird gesetzlich befristet. Denn ab dem Wintersemester 2013/2014 soll es eine sogenannte Studienplatzfinanzierung geben. Das bedeutet vereinfacht formuliert, dass in jeder Studienrichtung nur so viele Personen beginnen dürfen, wie Geld vorhanden ist. Und ist dann eine echte, zahlenmäßige Beschränkung. Dieser Finanzierung nach maßgabe der Studienplätze ist auch Unterrichtsministerin Claudia Schmied nicht abgeneigt: "Eine Studienplatzfinanzierung braucht auch ein Mengengerüst." Dabei müsse man sich auch überlegen, wo ein Ausbau erforderlich ist, und Schmied fordert "Zahlen auf den Tisch". Nämlich darüber, wie viel ein Studienplatz wirklich kostet. Erst dann könne man über Kapazitäten sprechen, sagt Schmied.