"Österreich darf nicht sitzen bleiben"
Bildungsvolksbegehren: Text liegt vor
Bei dem vom Industriellen Hannes Androsch initiierten Bildungsvolksbegehren geht es jetzt zur Sache: Jetzt wurde der Text präsentiert. Lange wurde um die Formulierungen gerungen, schließlich sollten möglichst viele Unterstützer ins Boot geholt werden. Verlangt werden mehr Ganztagsschulen und der Wegfall des Sitzenbleibens.
8. April 2017, 21:58
Morgenjournal, 03.02.2011
Der Text des Volksbegehrens,
Flächendeckende Ganztagsschulen
Es sind insgesamt 12 Forderungen, die die Gruppe um den Industriellen Hannes Androsch in das Bildungsvolksbegehren packt. Verlangt werden etwa ein schlankes Schulsystem ohne parteipolitische Einflussnahme, die Gleichstellung der Kindergärten mit den Schulen oder ein flächendeckendes Angebot an Kinderbetreuungs-Stätten und Ganztagsschulen. Auch die Abschaffung des Sitzenbleibens sowie mehr Geld für den Bildungssektor sind den Initiatorinnen und Initiatoren des Volksbegehrens ein Anliegen.
Für Hannes Androsch ein gelungener Text. Er freut sich, dass in so kurzer Zeit eine so weitreichende Übereinstimmung zustande gekommen sei.
Mittagsjournal, 03.02.2011
Die Präsentaion des Bildungsvolksbegehrens: flächendeckende Ganztagsschule, Ende des Sitzenbleibens und mehr Geld für die Unis,
Keine Reizworte
Nicht ausdrücklich angesprochen wird die gemeinsame Schule der 10-14-Jährigen. Stattdessen heißt es unter Punkt 7: wir fordern ein sozial faires Bildungssystem, in dem die Trennung der Kinder nach ihren Interessen und Begabungen erstmals am Ende der Schulpflicht erfolgt. Weshalb man hier nicht explizit wurde, erklärt Androsch so: man sollte sich mit Reizworten nicht den Weg verbauen, das sei bisher so geschehen und sei mit ein Grund für das herrschende Bildungsdesaster.
Ebenfalls nicht erwähnt werden die Studiengebühren, das sei ein Nebenschauplatz, so Androsch.
Breit angelegt
Bei der Formulierung des Volksbegehrens wurde versucht, möglichst viele Unterstützer an Bord zu holen. All jenen, denen es nicht scharf genug ist und die darin einen Wischi-Waschi-Text sehen, sagt Androsch, dass sie sinngebend nicht lesen könnten. Sie fallen in den PISA-Test, aber negativ, sagt er.
Volksbegehren im Juni
Für die Einleitung eines Volksbegehrens sind rund 8.000 Unterstützungserklärungen notwendig, die werden jetzt einmal gesammelt. Wann genau es zur Unterschrift aufliegt, entscheidet das Innenministerium. Androsch hofft auf einen Termin in der ersten Juni-Hälfte. Erreicht die Initiative mindestens 100.000 Unterschriften, muss sie vom Nationalrat behandelt werden.
Morgenjournal, 03.02.2011
Breit angelegtes Volksbegehren ohne Reizworte, Bildungspsychologin Christiane Spiel im Gespräch mit