Seltsame Geldtransfers beschäftigen Ermittler
Woher kamen Grassers Millionen?
Das Wirtschaftsmagazin Format veröffentlicht in seiner neuesten Ausgabe weitere Details über Geldüberweisungen im Umfeld des ehemaligen Finanzministers Karl-Heinz Grasser. Es geht um an sich bereits seit Mittwoch bekannte Geldflüsse in der Gesamthöhe von fast vier Millionen Euro. Der eigentliche Grund für die Zahlungen ist nach wie vor unklar.
8. April 2017, 21:58
Abendjournal 10.2.2011
Grasser gab sich selbst Darlehen
Format druckt das Protokoll einer Zeugenvernehmung durch das Bundeskriminalamt ab, angefertigt im vergangenen November. Demnach hat der Steuerberater einer Grasser-Firma angegeben, dieser habe sich von zwei seiner Stiftungen ein Darlehen in der Höhe von 3,7 Millionen Euro auszahlen lassen.
Geld das, so lässt es das Einvernahmeprotokoll vermuten, letztlich zur Zahlung der Renovierungskosten von Grassers Penthouse an einer Wiener Nobel-Adresse gedient hat. Woher das viele Geld insgesamt in den Umkreis Grasser gekommen ist, ist nicht öffentlich bekannt.
Millionen für Beratung?
Format berichtet von einem sogenannten "Provisionsvertrag Meinl Bank Antigua und Silverwater", der offenbar die Bezahlung von Beratungsleistungen Grassers geregelt hat. Beratung für den Börsengang der Gesellschaft Meinl International Power im Jahr 2007 - eine Aktie, die vielen Kleinanlegern später Verluste gebracht hat.
Die Meinl Bank betonte dazu heute, sie sage nichts zu konkreten Zahlungen. Wieso eine Grasser-Firma einer anderen Grasser-Firma scheibchenweise vier Millionen Euro zahlt, sei für die Ermittlung ein Rätsel, schreibt Format.