Internet zensuriert

Chinas Regime warnt vor Chaos

Die Ereignisse in Ägypten werden auch in China verfolgt. Im chinesischen Internet wird das Thema immer wieder zensuriert. Die offiziellen Medien berichten aber über den Sturz von Präsident Mubarak und warnen vor Chaos.

Morgenjournal, 12.02.2011

"Ägypten - null Ergebnisse"

Auf den Internetplattformen, in chinesischen Chatrooms leisten die Zensoren ganze Arbeit. Der Suchbegriff Ägypten ergibt schon seit Tagen meist keine Ergebnisse. Doch Chinas staatliche Medien berichten über den Umsturz in Ägypten, warnen vor einem Chaos, sprechen von Krise. Und machen steigende Lebensmittelpreise und Arbeitslosigkeit für den Massenaufstand verantwortlich.

Stabilität ist alles

Kein Wort darüber, dass Korruption und sein autoritärer Regierungsstil letztlich den Sturz von Ägyptens Präsident Mubarak mit ausgelöst haben. Stattdessen wird immer wieder betont, dass politischer Wandel völlig bedeutungslos sei ohne soziale Stabilität. Als Garant der Stabilität versteht sich letztlich auch Chinas Kommunistische Partei, und leitet daraus viel an politischer Legitimation ab.

Keine offizielle Äußerung

Die Revolution in Ägypten, die bezeichnen Chinas Medien, das Sprachrohr der politischen Führung, als innere Angelegenheit, in die sich niemand einzumischen habe. Dies ist wohl an die Adresse der Amerikaner gerichtet, die in dem jüngsten Konflikt klar Stellung bezogen haben. Übrigens: Dass sich chinesische Spitzenpolitiker zu den Vorgängen in Kairo öffentlich nicht äußern, versteht sich von selbst.