Österreichische Firmen in den Emiraten

Design für Dubai

In den Vereinigten Arabischen Emiraten ist schon seit den 1960er Jahren, als die Menschen in Dubai noch arm waren, österreichische Ingenieurbaukunst etwa von der Firma Waagner-Biro sehr gefragt. Firmen wie Waagner-Biro sind mitverantwortlich dafür, dass Österreich mit seinen Gesamtexporten (Waren und Dienstleistungen) pro Kopf gerechnet auf der Weltrangliste auf Platz 8 liegt.

Kulturjournal, 31.03.2011

Erweiterung der Geschäftsbeziehungen

In der Golfregion hat man den Ehrgeiz, die höchsten Türme zu bauen und die schnellsten Autos zu fahren. Die Wirtschaftskrise hat diese Ambitionen zwar eingebremst, die steigenden Ölpreise haben ihnen aber wieder Schwung verliehen. Trotzdem: Die Goldgräberstimmung am Golf ist vorbei, meint der frisch gebackene Staatspreisträger Multimedia-Designer Oliver Irschitz, der seine Geschäftsbeziehungen auf China und die Emirate ausweiten will.

Irschitz hat etwa den Österreich-Pavillon in Shanghai mit einer interaktiven Erlebniswelt ausgestattet, in der Besucher bei heißesten Außentemperaturen mit einem Schneeball Lawinen auslösen konnten. Solche interaktiven Spiele könnten auch dem Prestigebedürfnis der Emirati gefallen, wenn sie etwa ein goldüberzogenes Hotel oder einen funkelnden Showroom für Autos eröffnen wollen.

Uhren für die Golfregion

Gregor Hofbauer von strukt, ebenfalls ein Mulitmedia-Designer, wurde vor einigen Monaten von einem Unbekannten aus den Emiraten der Vorschlag unterbreitet, eine Dependance am Golf zu gründen. Bei einem Treffen in Dubai saß er dann überraschend einem jungen Scheich-Sohn im traditionellem weißen Gewand gegenüber, der seinem Vater gerne etwas beweisen wollte.

Auf großes Interesse stieß auch der Designer Valentin Vodev mit seiner Erfindung: Er hat eine Digitaluhr entwickelt, auf der das in den arabischen Ländern verwendeten Zahlensystem blinkt.

Büromöbel aus Österreich

Eine Traditionsfirma wie Lobmeyr ist schon lange am Golf präsent: Seit der Jahrhundertwende werden die handgefertigten Luster an die Emirati verkauft. Auf eine Repräsentanz vor Ort baut auch Jürgen Löschenkohl von Bene-Büromöbel. Bene ist seit neun Jahren mit seinem Vertrieb in Dubai, produziert aber ausschließlich in Österreich. Für Bene hat sich der lange Atem schon bezahlt gemacht. Für die anderen Designer könnte das durchaus auch eine Zukunftsperspektive sein.

Textfassung: Ruth Halle