ÖH und Rektoren verhalten bis optimistisch

Neuer Wissenschaftsminister Töchterle

Karlheinz Töchterle, Rektor der Uni Innsbruck, wird künftig das Wissenschaftsministerium anstelle von Beatrix Karl führen. Die Rektoren von Österreichs Universitäten und die Hochschülerschaft reagieren positiv auf den neuen Minister, wenn auch in unterschiedlicher Intensität: Während die Rektoren Töchterle als Verbündeten betrachten, ist die ÖH vorsichtiger.

Mittagsjournal, 20.04.2011

Rektoren zufrieden

Rektorenvorsitzender Hans Sünkel ist zufrieden: Der Vorsitzende der Universitätenkonferenz und Rektor der TU Graz begrüßt den neuen Wissenschaftsminister Karlheinz Töchterle mit großem Optimismus, denn er stamme aus dem eigenen Kreis und kenne den universitären Bedarf genau.

Die Forderung der Rektoren wird auch an Töchterle die gleiche sein wie an seine Vorgängerin: Zusicherung der Bundesregierung im Finanzrahmen 2012 bis 2015 von zusätzlichen 300 Millionen Euro pro Jahr, um die Unis auf ein internationales Niveau zu heben: genau auf 2 Prozent des Bruttoinlandsproduktes für den Bereich der tertiären Bildung, derzeit liege man um 0,7 Prozent darunter; hier würden viele hunderte Millionen jährlich bis 2020 fehlen, so Sünkel.

ÖH wartet ab

Nicht ganz so positiv sieht ÖH-Vorsitzende Sigrid Maurer den neubestellten Minister: Töchterle habe mehr Ahnung im Hochschulbereich als seine Vorgänger Karl oder Hahn. Allerdings befürworte er Zugangsbeschränkungen und Studiengebühren und mache sich damit keine Freunde bei der ÖH.

Trotzdem gesteht die linke ÖH-Führung dem ÖVP-Minister Töchterle einen gewissen Anfangsbonus zu: Als Rektor der Uni Innsbruck sei er ein guter Partner der Studierenden gewesen, jedoch stelle sich die Frage, wie viel Geld er als Minister eingefordert habe und wie viel Spielraum er für die Hochschulen auch innerhalb der ÖVP habe, so Sigrid Maurer.

Mehr Geld für die Unis

Gemeinsam fordern Rektoren und Hochschülerschaft in einem offenen Brief an die Bundesregierung, die 300 Millionen Euro mehr pro Jahr für die Unis im Finanzrahmen festzuschreiben. Mit dieser Forderung der unterschiedlichen Universitätspartner wird sich der neue Wissenschaftsminister Karlheinz Töchterle auf jeden Fall auseinanderzusetzen haben.