Deutliche Worte des US-Finanzministers

Ersatz für Strauss-Kahn gesucht

Im internationalen Währungsfonds (IWF) gewinnt die Diskussion um den Posten des inhaftierten Direktors Dominique Strauss-Kahn an Tempo: Die Mitglieder des obersten Aufsichtsorgans im Währungsfonds wollen nun offenbar den wegen des Vorwurfs der versuchten Vergewaltigung inhaftierten Strauss-Kahn im Gefängnis kontaktieren, um mit ihm über einen möglichen Rücktritt zu verhandeln.

Morgenjournal, 18.05.2011

USA fordern IWF-Interimschef

Wegen der Verhaftung von IWF-Chef Dominique Strauss-Kahn hat die US-Regierung den Internationalen Währungsfonds aufgefordert, eine Interimsführung zu ernennen. Er könne sich zwar zu dem konkreten Fall nicht äußern, aber Strauss-Kahn sei derzeit offensichtlich nicht in der Lage, den IWF zu leiten, sagte Finanzminister Timothy Geithner am Dienstag in New York. Es sei daher wichtig, dass das IWF-Direktorium offiziell jemanden einsetze, der für eine Übergangszeit die Führung übernehme.

Fekter: Strauss-Kahn muss es sich überlegen

Im Ö1 Morgenjournal bekräftigte Finanzministerin Maria Fekter (ÖVP), sie kommentiere den Justizfall nicht. Die Institution Währungsfonds sei auch ohne den Chef handlungsfähig, aber es bleibe Strauss-Kahn selbst unbenommen, "darüber nachzudenken, was er tun muss, damit er die Institution nicht schädigt".

Finanzministerin Fekter zu Strauss-Kahn

Morgenjournal, 18.5.2011

Rücktrittsüberlegungen

Aus dem Umfeld des IWF-Direktorium hieß es, dass das Führungsgremium Kontakt zu Strauss-Kahn aufnehmen wolle. Man wolle erfahren, ob er sein Amt weiter ausführen wolle, hieß es in Direktoriumskreisen am Dienstag. Das 24-köpfige Gremium kann Strauss-Kahn von seinem Posten entheben. Eine Person aus dem Umfeld des Direktoriums sagte, ideal wäre ein Rücktritt. Eine zweite Person erklärte aber, dass diese Sicht nicht von dem gesamten Gremium geteilt werde.

Derzeit hat IWF-Vize John Lipsky die Aufgaben von Strauss-Kahn übernommen. Ein offizieller Interimschef wurde aber nicht ernannt. Das Tauziehen um eine Nachfolge für Strauss-Kahn ist jedenfalls bereits entbrannt.

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