Gibt Tepco jetzt zu
Fukushima: Zwei weitere Kernschmelzen
Die schlimmen Befürchtungen haben sich bestätigt: In allen drei aktiven Reaktoren der japanischen Atomruine Fukushima hat schon kurz nach dem Erdbeben im März eine Kernschmelze eingesetzt. Der Kraftwerkbetreiber Tepco gab das erst jetzt zu. Die Lage sei aber stabil, betont Tepco. Unterdessen ist ein Expertenteam der Internationalen Atombehörde unterwegs, um die Reaktoren zu begutachten.
8. April 2017, 21:58
Abendjournal, 24.05.2011
Von eins auf drei erhöht
Die Internationalen Experten hatten es schon seit langem vermutet, jetzt ist es offiziell. Die Betreibergesellschaft des Atomkraftwerks Fukushima hat erstmals zugegeben, dass es nicht nur in Reaktor 1, sondern auch in den Reaktoren 2 und 3 "sehr wahrscheinlich" zu Kernschmelzen gekommen sei. Dies geht aus neuen Messungen an den Reaktoren hervor. Aber so Tepco weiter, die Reaktorbehälter werden gekühlt und sind "stabil". Relativ niedrige Temperaturen deuten darauf hin, dass das Brennmaterial zum Großteil von Wasser bedeckt ist. Bislang hatte Tepco lediglich eine Kernschmelze im Reaktor 1 eingeräumt.
IAEO-Experten in Fukushima
Unterdessen ist ein Expertenteam der Internationalen Atomenergiebehörde in Japan eingetroffen. Die Wissenschaftler werden bereits morgen die Reaktoren begutachten sagt der Leiter der Gruppe. Ziel ist es einen Bericht zu erstellen, der der Generalversammlung der IAEO hier in Wien vorgelegt werden wird.
Untersuchung der Regierung
Die japanische Regierung hat ihrerseits eine unabhängige Untersuchungskommission ins Leben gerufen. Sie soll Dokumente im Zusammenhang mit der Atomkatastrophe einsehen und Vorschläge unterbreiten, wie ähnliche Katastrophen künftig verhindert werden können.