Neue Demonstrationen

Syrien: Offensive gegen Regimegegner

Die syrische Armee geht wieder mit Waffengewalt gegen Regimegegner vor. Sie ist im Nordwesten in eine Grenzstadt zur Türkei eingerückt. Aber auch aus dem Süden des Landes werden neue Zusammenstöße zwischen Demonstranten und den Sicherheitskräften gemeldet.

Abendjournal, 10.06.2011

Operation nahe Türkei-Grenze

30.000 Soldaten haben die Rebellenstadt Jisr al Shoghur seit Tagen umstellt, heute sind sie eingedrungen, nach Darstellung der Regierung auf Bitten der Bevölkerung hin, die Angst vor bewaffneten Banden haben soll. Aber die Stadt war mittlerweile fast leer. Die Menschen würden nicht darauf warten, sich wie Lämmer abschlachten zu lassen, so ein Flüchtling. Angeblich sind zahlreiche Angehörige von Polizei und Armee desertiert, um nicht auf Zivilisten schießen zu müssen.

Regierung dementiert

Die Informationen sind nicht bestätigt: denn ausländische Journalisten werden nicht mehr ins Land gelassen und die Telefonverbindungen sind unterbrochen. Und von Seiten der Regierung wird alles dementiert. "Die Armee ist nicht einmarschiert und es gibt auch keine Meuterei bei den Sicherheitskräften", so die Sprecherin des syrischen Informationsministeriums gegenüber Al Jazeera. Und über die neuen Demonstrationen, die heute nach den Freitagsgebeten stattgefunden haben, wird zumindest offiziell geschwiegen.

Assad isoliert

Staatschef Baschar al Assad selbst wird immer isolierter. Sogar der türkische Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan wirft ihm jetzt Gräueltaten vor und kündigt ihm die Freundschaft auf.