Wirtschaftsthemen statt Menschenrechte

Wen Jiabao in Berlin

Der chinesische Ministerpräsident Wen Jiabao ist in Berlin angekommen. Vor vier Jahren hatte es noch eine Kontroverse gegeben, nachdem Angela Merkel den Dalai Lama im Kanzleramt empfangen hat. Jetzt wird auf wirtschaftliche Zusammenarbeit gesetzt. Es gibt aber auch mahnende Stimmen, die China Verstöße gegen die Menschenrechte vorwerfen.

Morgenjournal, 28.06.2011

Wirtschaftspläne werden geschmiedet

Der chinesische Ministerpräsident Wen Jiabao hat einen großen Teil seiner Regierung mitgebracht. Bei den ersten deutsch-chinesischen Regierungskonsultationen werden sich die wichtigsten Minister beider Länder gegenüber sitzen und über Zukunftspläne reden.

Deutsch-chinesische Gemeinschaftsprojekte

Die Wirtschaftsbeziehungen haben sich für beide Seiten sehr gut entwickelt. Seit einiger Zeit exportiert Deutschland mehr nach China als in die USA. Deutsche Unternehmen gehören zu den wichtigsten Investoren in China.

Es werden auch schon Kooperationen angedacht, wenn es um Zukunftstechnologien geht. Der Bau von Elektroautos könnte so ein deutsch-chinesisches Gemeinschaftsprojekt werden.

Proteste gegen Menschenrechtsverletzungen

Amnesty International und Tibetaktivisten verlangen, dass das Thema Menschenrechte bei all dem Wirtschaftsglanz nicht in den Hintergrund tritt.

Dafür treten auch drei prominente Kulturschaffende im Berliner Literaturhaus ein. Sie lesen Texte des in China verfolgten Künstler Ai Weiwei vor.

Auf dem Podium ist auch Literatur-Nobelpreisträgerin Herta Müller. Müller hat politische Verfolgung selbst im kommunistischen Rumänien erlebt.

Vor der Europareise des Ministerpräsidenten Wen Jiabao, wurde der Künstler Ai Weiwei nach zweieinhalb Monaten Haft entlassen.

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