Positive Reaktion der Finanzmärkte

Nowotny: An Vertrauen gewonnen

Nationalbank-Gouverneur Ewald Nowotny ist zufrieden mit dem Ergebnis von Brüssel. Damit steigen aus seiner Sicht die Chancen für eine tatsächliche Sanierung und für die Erfüllung der Kreditauflagen der Gläubiger und die Rückzahlung der Kredite. Auch die Märkte zeigten, dass das Vertrauen deutlich angestiegen ist.

Mittagsjournal, 22.07.2011

Nationalbank Gouverneur Ewald Nowotny im Gespräch mit Volker Obermayr

Vertrauen deutlich gestiegen

Der Nationalbank-Gouverneur spricht im Ö1 Interview von einem Schritt in die richtige Richtung, der sehr zu begrüßen sei, wenn auch noch viele weitere Einzelschritte folgen müssten. Laut Nowotny sei nun auch das Vertrauen in das Funktionieren des europäischen Binnenmarktes deutlich gestiegen - was für Österreich als Exportland besonders wichtig sei.

Weniger abhängig von Ratingagenturen

Als besonderen Fortschritt hebt Nowotny hervor, das man sich mit einer zusätzlichen Garantie der Europäischen Zentralbank (EZB) von der Beurteilung durch Ratingagenturen unabhängiger gemacht habe: "Das ist nicht nur ein ökonomischer Fortschritt, sondern auch ein politisches Zeichen", dass Europa wichtige Dinge durchsetzen kann.

Sichereres Engagement

Sorgen über eine übermäßige Belastung der Banken und Versicherungen weist Nowotny zurück. Es sei ja gerade der Zweck dieses Pakets gewesen, das Engagement von Banken und Versicherungen in der Region sicherer zu machen. Durch das gemeinsame Vorgehen seien die Sanierungschancen Griechenlands stark gestiegen.

Risiken besser abschätzbar

Dass die Geldinstitute die Kosten der Griechenlandhilfe auf die Kunden abwälzen werden, erwartet der Nationalbank-Gouverneur nicht. Schon bisher sei das ein Teil der Risikoberechnungen gewesen, die jetzt nur besser abschätzbar geworden seien.