Behinderte Kinder sollen in Regelschule

Sonderschulen abschaffen sinnvoll

Jedes Kind darf in die Schule seiner Wahl gehen, das ist ein Grundsatz der UNO, dem sich auch Österreich verpflichtet hat. Dem widerspricht die gängige Praxis, Kinder mit irgendeiner Art von Beeinträchtigung in Sonderschulen zu schicken. Besser wäre es, Sonderschulen abzuschaffen, sagt Gottfried Biewer vom Institut für Bildungswissenschaften in Wien.

Morgenjournal, 23.07.2011

Regelschule muss sich ändern

Es gehe nicht darum, für spezielle Kinder spezielle Bedingungen zu schaffen, sagt Gottfried Biewer vom Institut für Bildungswissenschaften. Die Schule sollte sich so ändern, dass sie der Verschiedenheit ihrer Nutzer gerecht wird.

UN-Konvention umsetzen

Und das sei ganz im Sinn der UN-Konvention über die die Rechte von Menschen mit Behinderung, zu deren Umsetzung Österreich sich ja vor bereits drei Jahren verpflichtet hat. Inklusion bedeute, dass jedes Kind - egal mit welcher Form von Defizit - durch geeignete Unterrichtsmaßnahmen aufgefangen wird. Es sei gleichzeitig auch eine Aufforderung zur Schulreform.

Und diese neue Art der Schule sei nicht nur für Kinder mit speziellen Bedürfnissen sinnvoll sondern für alle Kinder und alle Kinder würden davon profitieren.

Andere Lehrer-Ausbildung

Im Vorschlag zur neuen Lehrer-Ausbildung, der seit kurzem vorliegt, seien keine eigenen Sonderschullehrer mehr vorgesehen, das begrüßt Biewer sehr. Stattdessen sollen alle Lehrer eine Grundausbildung im Umgang mit Kindern mit speziellen Bedürfnissen bekommen und Lehrer der höheren Schulen sollen sich zusätzlich spezialisieren können.

Und das wäre ein enormer Fortschritt zur jetzigen Situation. Bisher gab es keine Integration bei Höheren Schulen. Wenn die Lehrerausbildung wirklich dahingehend verändert wird, dann, so Biewer, wäre das ein großer Wurf.