Darabos erkundet Nach-Wehrpflicht-Ära

8. April 2017, 21:58

20.000 junge Leute pro Jahr

Die deutsche Bundeswehr muss jedes Jahr ihre Fühler nach mehr als 20.000 jungen Leuten ausstrecken, so groß ist der Bedarf an Nachwuchs für die Streitkräfte, ein Bedarf, der seit der Abschaffung der Wehrpflicht in Deutschland noch um einiges schwieriger zu decken ist als zuvor. Früher konnten Wehrdienstleistende zum Weiterdienen überredet werden, jetzt gibt es den freiwilligen Wehrdienst und die Karriere als Berufssoldat.

Bundeswehr größter Ausbildner

Für beides werben die sogenannten Zentren für Nachwuchsgewinnung, eines davon in einer ehemaligen DDR-Militärhochschule in Berlin, wo General Manfred Schlenker meint, es sei schwer, in wirtschaftlich guten Zeiten Leute anzuziehen, aber das Militär hätte doch einiges zu bieten. Die Bundeswehr ist der größte Ausbildner in Deutschland geworden, es gibt 31 Studiengänge in 57 Berufen.

Darabos beeindruckt

Österreichs Verteidigungsminister Norbert Darabos (SPÖ) ist nach Berlin gekommen, um sich das Werben um den Soldatennachwuchs im Detail anzuschauen. Stolz zeigt ihm die Bundewehr die mobilen Busse und Infostände, die durch die ganze Republik touren, überall, wo junge Leute zu finden sind. Und der Gast aus Österreich sieht einiges davon durchaus als vorbildlich. Darabos spricht von professionellem Auftreten, das es in Österreich noch einzurichten gelte.

An den Plänen, den Abschied von der Wehrpflicht sozusagen auf Probe zu versuchen, hält Minister Darabos fest. An einigen Bundesheer-Standorten soll demnächst ausprobiert werden, ob es dort auch ohne Wehrpflichtige geht.

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