Debatte um Heimkinder

Sozialpädagogen: Ausbildung Ländersache

Wenn ein Kind in ein Heim kommt, dann werden die Pädagogen dort zur wichtigsten Bezugsperson. Umso wichtiger, dass diese auch gut ausgebildet werden. Doch welche Qualifikationen braucht ein Sozialpädagoge, um in einem Kinderheim arbeiten zu dürfen? Das ist in Österreich Ländersache und dementsprechend unterschiedlich geregelt.

Mittagsjournal, 20.10.2011

Peter Babutzky

Ausbildung mit Maturareife und Kollegs

Neun Bundesländer. Neun unterschiedliche Gesetze. Ob man in einem Kinderheim arbeiten darf, hängt vom jeweiligen Jugendwohlfahrts-Gesetz in den einzelnen Bundesländern ab. Im Westen Österreichs sei das relativ streng geregelt, in einzelnen Bundesländern im Osten eher nicht, heißt es beim Berufsverband der Sozialpädagogen.

Grundsätzlich gibt es zwei anerkannte Ausbildungswege zum Sozialpädagogen. Das sind zum einen die Bildungsanstalten für Sozialpädagogik. Die Ausbildung dauert fünf Jahre und wird mit der Matura abgeschlossen. Zum anderen gibt es in Österreich fünf Kollegs für Sozialpädagogik.

Bundesweite Standards notwendig

Daneben gibt es aber auch zahlreichen private Ausbildungen oder Kurse, die in manchen Bundesländern eben anerkannt werden und in anderen nicht. Das sei ein untragbarer Zustand, sagt der Vorarlberg Kinder- und Jugendanwalt Michael Rauch. Die Standards gehören bundesweit vereinheitlicht.

Unterschiede zu groß

Von einem einheitlichen Bundesgesetz würden vor allem die Kinder profitieren, sagt Rauch. Denn jetzt gebe es starke Unterschiede z.B. zwischen Vorarlberg und etwa der Steiermark, wo stark gekürzt werde.

Derzeit würde die Politik dem Thema nur wenig Aufmerksamkeit schenken, so Rauch. Er hoffe, dass sich das nun ändere.

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