Oppositionparteien nicht geeint
Moskau: Proteste, aber keine "Oktoberrevolution"
Tausende Menschen demonstrieren in Russland und werfen der Regierungspartei "Einiges Russland" Wahlbetrug vor. Die Polizei ist mit großer Brutalität gegen die Demonstranten vorgegangen. ORF-Korrespondentin Carola Schneider unterstreicht im Mittagsjournal-Gespräch, die ungewöhnliche Vehemenz der Proteste. Ihnen fehle aber die Schlagkraft. Vladimir Putin sitze nach wie vor fest im Sattel.
8. April 2017, 21:58
Mittagsjournal, 7.12.2011
Urbane Mittelschicht protestiert
ORF-Korrespondentin Carola Schneider berichtet im Mittagsjournal-Gespräch über die aktuellen Proteste in Russland. Die Vehemenz der Proteste sei überraschend, aber von einer "Oktoberrevolution" könne man nicht sprechen, denn die Revolution habe nicht das ganze Land erfasst. Schneider betont, dass es vor allem die Städter wären, die urbane Mittelschicht, die auf die Straße ginge.
Putin ignoriert Demonstrationen einfach
Derzeit seien alle Oppositionsparteien auf der Straße. Geeint sei die Opposition aber nicht. Das einzige, was die Oppositionsparteien eine, sei die Ablehnung von Putin. Daher hätten die Proteste nicht die Schlagkraft, die sie haben könnten.
Putin regiere nicht auf die Aufforderungen zu gehen. Er ignoriere die Proteste, konstatiert die ORF-Korrespondentin. Einige vage Versprechen mache er, doch versprochen habe er schon viel und nichts gehalten.
Medien mit Maulkorb
Außerhalb der großen Städte bekämen die Menschen kaum etwas von den Protesten mit, denn nur wenige, unabhängige Zeitungen berichteten. Informieren könne man sich nur aus dem Radio und dem Internet. Landesweit könnte nur das Fernsehen über die Demonstrationen berichten, die TV-Kanäle schwiegen aber.