Aufwind nach miserablem Aktienjahr?

Börse hofft auf 2012

Aktienbesitzer haben auch im Jahr 2011 kaum Grund zum Jubeln gehabt. In Summe haben die Kurse mehr verloren als gewonnen. An der Wiener Börse etwa verzeichnet der Leitindex ATX heuer ein Minus von fast 40 Prozent. 2012 könnten Kapitalerhöhungen für neuen Auftrieb sorgen, hofft die Wiener Börse.

Morgenjournal, 31.12.2011

Vertrauenskrise verschreckt Anleger

Mit dem heurigen Jahr kann die Wiener Börse nicht zufrieden sein. Man sei durch eine raue See gesegelt, sagt Börse-Vorstand Michael Buhl, und die Wiener Börse habe es als kleine Börse verhältnismäßig stärker getroffen - doppelt so stark wie den deutschen Aktienindex DAX.

Als Hauptgrund für die Verluste sieht Buhl die internationale Schuldenkrise, die eigentlich eine Vertrauenskrise sei. Die Anleger und Märkte vertrauten den Politkern nicht, eine Lösung zu finden.

Schädliche Steuerpläne

Einen weiteren Grund für das mangelnde Interesse an Aktienkäufen sieht Buhl in der Einführung der Wertpapier-Kapitalertragssteuer, also der Steuer auf Aktienkurs-Gewinne. Nicht gerade förderlich seien auch alle anderen Steuerideen, egal ob Reichen-, Vermögens- Erbschaftssteuer oder Solidarbeitrag, kritisiert Buhl. "Das sind alles Gelder, die der Veranlagungsmöglichkeit in Zukunft entzogen werden. Damit ist weniger Geld verfügbar, das auch in österreichische Aktien investiert werden könnte. Eindeutig eine kapitalmarktfeindliche Maßnahme." Noch seien es nur Ideen, es sei aber zu befürchten, dass das eine oder andere auch umgesetzt werde, sagt Buhl.

Noch immer attraktiv

Insgesamt betrachtet gebe es für die Wiener Börse aber auch Lichtblicke: Zwar seien die Kurse um 38 Prozent zurückgegangen, der Umsatz aber nur um 18 Prozent. Der Handel mit Aktien habe sogar um sechs Prozent zugenommen. "Das bedeutet, dass die Attraktivität österreichischer Aktien bei in- und ausländischen Marktteilnehmern nach wie vor gegeben ist."

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