Nachbar in Not: Hilfe für Ostafrika
Millionen-Spenden gegen den Hungertod
Im August hat die anhaltende Dürre zu einer der schlimmsten Hungerskatastrophen in Ostafrika geführt. Millionen Menschen waren vom Hungertod bedroht. Der ORF hat die Aktion "Nachbar in Not - Hilfe für Ostafrika" gestartet. 6,8 Millionen Euro sind bisher gespendet worden.
8. April 2017, 21:58
Morgenjournal, 02.01.2012
Schwierige politische Situation in Somalia
Das von Nachbar in Not mitfinanzierte Saatgut wurde ausgebracht, die Ernte wird aber erst in den nächsten Wochen möglich sein. Mittlerweile hat in der Region zwar der Regen eingesetzt, allerdings so stark, dass es Überschwemmungen gibt, weil der trockene Boden das Wasser nicht aufnehmen kann. Verschlechtert hat sich insbesondere in Somalia die politische Situation. Das Internationale Rote Kreuz ist eine der wenige Organisationen, die immer noch im Land sein darf, um zu helfen, sagt Max Santner, vom österreichischen Roten Kreuz.
Trinkwasser für Tausende
Die Caritas wiederum hat ihren Arbeitsschwerpunkt im Norden Kenias. Sie versorgt dort nach wie vor 30.000 Menschen mit Nahrungsmittelgutscheinen. Auch wenn das erste grüne Gras wieder sprießt, heißt das nicht, dass es den Menschen sofort besser geht. Die Menschen sind Nomaden und leben von der Viehwirtschaft. Ihr Vieh hätte jetzt zwar wieder Futter, aber durch die Dürre sind viele Tiere verendet. Die Caritas versucht die Herden wiederaufzubauen und Tiere anzukaufen. Gleichzeitig wird in langfristige Projekte investiert, damit die nächsten Dürreperioden besser überstanden werden können, sagt Christoph Schweifer von der Caritas: "Nachbar in Not finanziert unter anderem Pumpen für Tiefbrunnen und Wasserleitungen, damit tausende Menschen mit Trinkwasser versorgt werden können."
Sahelzone von Hungerkrise bedroht
Was die Zukunft von Ostafrika betrifft, ist Schweifer vorsichtig optimistisch: "Die Menschen vor Ort sind sehr stolze und begabte Menschen. Es gibt sehr viel Potential. Die Politik in Kenia muss sich nun um die vernachlässigte Region kümmern. Dafür gibt es erste Anzeichen."
Unterdessen warnen Hilforganisationen bereits vor einer neuen Hungerkrise. Betroffen ist die Sahelzone, wo aufgrund von Ernteausfällen Millionen Menschen unterernährt sind.