360.583 Menschen ohne Job

Arbeitslosenquote leicht gesunken

Die Zahl der Arbeitslosen in Österreich ist nach mehreren Monaten des Anstiegs im Dezember 2011 leicht gesunken. Die Arbeitslosenrate lag bei 8,2 Prozent und ging damit um 0,1 Prozentpunkte zurück. Nach Berechnung der EU-Statistik ist laut Sozialministerium Österreich nach wie vor das Land mit der niedrigsten Arbeitslosigkeit in der Union.

Mittagsjournal, 02.01.2012

Arbeitslosenquote leicht gesunken,

Mehr arbeitslose Frauen

Insgesamt haben in Österreich im Dezember rund 360.000 Menschen keinen Job gehabt, das sind weniger als noch vor einem Jahr. Und so sieht es im Detail aus: Knapp 305.000 Menschen sind im Dezember arbeitslos gemeldet gewesen. Das sind mehr als noch vor einem Jahr, besonders betroffen sind Frauen, Ältere und Ausländer. Gleichzeitig ist die Zahl der Schulungsteilnehmer gesunken, im Dezember waren es noch rund 55.000. Rund jeder Vierte hat bereits während der Schulung eine Job-Zusage gehabt. Auch wurden wieder vermehrt Langzeitarbeitslose in den Arbeitsprozess integriert.

Beschäftigung auf Rekordniveau

Gleichzeitig ist auch die Zahl der Beschäftigten gestiegen, und zwar um mehr als 60.000. Damit ist die Beschäftigung weiter auf Rekordniveau.

Im EU-Vergleich hat Österreich mit einer Quote von 4,1 Prozent weiterhin die niedrigste Arbeitslosigkeit.

Milder Winter begünstigt Bauwirtschaft

Sozialminister Rudolf Hundstorfer (SPÖ) nennt zwei Faktoren als Hauptgründe dafür: Einerseits ist die Beschäftigung am Bau durch das milde Wetter diesen Winter bisher gut. Andererseits dürfte sich die Konjunktur am Jahresende weniger abgeschwächt haben als von Wirtschaftsforschern vorhergesagt. Für die nächsten Monate rechnet Hundstorfer aber wieder mit mehr Arbeitslosen.

Kopf: Weniger Schulungen

Für AMS-Chef Johannes Kopf ist hohe Arbeitslosigkeit bei gleichzeitig hoher Beschäftigungslage nur scheinbar ein Widerspruch. Es gebe insgesamt mehr Menschen, die am österreichischen Arbeitsmarkt teilnehmen durch mehr Zuwanderung, mehr Frauen in Beschäftigung durch bessere Kinderbetreuung und mehr ältere Menschen durch späteren Pensionsantritt. Parallel dazu ist die Zahl der in Schulung befindlichen Menschen gesunken. Kopf meint zur relativ hohen Zahl an arbeitslosen Frauen, dies sei wetterbedingt. Im Dezember würden traditionell auch Männer weniger Jobs finden, heuer sei es aber durch den milden Winter in der Baubranche noch zu keiner Entlassungswelle gekommen.

Mittagsjournal, 02.01.2012

Mehr Arbeitslose, aber auch mehr Beschäftigte, AMS-Chef Kopf im Gespräch mit