Schwierige Innenpolitik

Verhandlungen in Athen ziehen sich

Das Hin und Her über eine Lösung für das vom Staatsbankrott bedrohte Griechenland geht weiter. Ein weiteres Treffen von Ministerpräsident Lucas Papademos mit den Vorsitzenden der Regierungsparteien über weitere Sparmaßnahmen zur Bewältigung der Schuldenkrise ist überraschend auf heute verschoben worden.

Morgenjournal, 8.2.2012

Nur noch Feinheiten?

Der griechische Ministerpräsident jagt von einer Krisensitzung zur anderen. Er verhandelt einerseits mit der Troika aus Europäischer Union , Europäischer Zentralbank und Internationalem Währungsfonds, andererseits mit den privaten Gläubigern und so ganz nebenbei muss er auch noch Gespräche mit den heimischen Parteien führen, mit der konservativen Nea Dimokratia, der Pasok, der Panhellenischen Sozialistischen Bewegung und der rechtsgerichteten Laos Partei.

Aber die Lage ist offenbar nicht hoffnungslos. Es heißt, die Verhandlungen seien auf der Zielgerade. Vor allem die Gespräche mit den privaten Gläubigern sollen gut laufen. Und mit den Vertretern der Troika müssten nur noch Feinheiten abgestimmt werden, heißt es.

Politiker unter Druck

Schwierig ist aber offenbar die griechische Innenpolitik. Ein Treffen des Ministerpräsidenten mit den Parteien ist jetzt schon ein zweites Mal verschoben worden. Die heimischen Politiker fühlen den Druck der Straße. Erst am Dienstag haben wieder tausende Griechen gegen die jüngsten Sparmaßnahmen protestiert, mit Demonstrationen und einem Generalstreik. Im Frühjahr finden Wahlen statt und welcher Politiker will da schon unpopulären Maßnahmen zustimmen. Und die neuen geplanten Sparmaßnahmen sind hart. Auf die Griechen kommen unter anderem Lohn- und Pensionskürzungen zu. Aber die Zeit drängt: Bis Mitte dieses Monats muss das Rettungspaket für Griechenland stehen, ansonsten ist das Land bis Ende März pleite.