Zahlen, Daten, Fakten
Kurioses im Pensionsystem
Im Spar- und Steuerpaket der Regierung sind zahlreiche Maßnahmen für das Pensionssystem vorgesehen, vor allem um bei künftigen Pensionserhöhungen Kosten zu sparen, aber auch um das Pensionssystem gerechter zu machen. Ein Blick auf die Statistik zeigt derzeit manche Kuriosa und Absonderlichkeiten.
8. April 2017, 21:58
Mittagsjournal, 3.3.2012
Trick bei Invaliditäts-Pensionen
Mittlerweile gibt es fast 2,250.000 Pensionen, die monatlich ausbezahlt werden. Davon sind mehr als 330.000 Früh- oder Invaliditätspensionen. Wobei diese Zahlen indirekt geschönt sind, weil seit gut einem Jahr eine neue Berechnungsmethode gilt und nur mehr jene als Frühpensionisten gezählt werden, die noch nicht das Regelpensionsalter erreicht haben.
So gilt jemand statistisch gesehen nur so lange als Frühpensionist, bis sie 60 oder er 65 Jahre alt ist, danach wird sie oder er als Normalpensionist in der Statistik geführt. Durch diese neue Darstellung ist etwa die offizielle Zahl der Invaliditätspensionen von knapp 500.000 auf etwa 210.000 gesunken. Invaliditätspensionen machen aber noch immer den größten Teil der vorzeitigen Alterspensionen aus.
Beamte in Hacklerpension
Ein Blick auf die Statistik zeigt aber noch weitere Besonderheiten. Die zweitgrößte Gruppe der Frühpensionen sind die sogenannten Hackler oder - wie die Politik mittlerweile lieber sagt - die Langzeitversicherten. Denn von diesen Frühpensionisten sind nur etwa ein Drittel sogenannte Hackler, also Arbeiter - mehr als die Hälfte sind Angestellte. Und auch bei den Beamten ist die Hacklerpension sehr beliebt. Mehr als die Hälfte der Beamten, die zuletzt in Pension gegangen sind, haben das über die Hackler- oder Langzeitversichertenregelung getan.
Bauern in Schwerarbeiterpension
Noch eher ein Minderheitenprogramm unter den Frühpensionsmöglichkeiten sind die Korridorpension und die Schwerarbeiterpension. Von den gut 3.200 Schwerarbeitspensionisten sind etwa 20 Prozent Bauern, der Anteil der Bauern an der österreichischen Bevölkerung beträgt aber lediglich drei Prozent.
Hohe Beamten-Pensionen
Und noch ein paar Worte zur Pensionshöhe: Die durchschnittliche Alterspension von Arbeitern und Angestellten lag Ende 2010 bei 1.126 Euro, Korridorpensionisten haben an die 1.400 Euro erhalten, und die sogenannten Hackler haben gut 1.900 Euro bekommen.
Deutlich besser schneiden Beamte oder ehemalige Beamte ab. Bei der Post betrug die Durchschnitts-Pension zuletzt fast 2.000 Euro, ÖBB-Pensionisten bekamen gut 2.300 Euro und der durchschnittliche Monatsruhestandsbezug von Beamten lag bei 3.991 Euro.