Internationaler Frauentag

Armut ist weiblich

Eine Million Menschen in Österreich ist armutsgefährdet - das heißt sie haben ein Einkommen unter der Armutsgrenze von etwa 1.000 Euro. Wobei mehr Frauen als Männer betroffen sind.

Morgenjournal, 8.3.2012

Chancen minimal

Armut betrifft mehr Frauen als Männer - darauf macht die Armutskonferenz anlässlich des internationalen Frauentages aufmerksam. In Österreich sind 10 Prozent der Männer, aber 13 Prozent der Frauen armutsgefährdet, schildert die Sozialexpertin der Armutskonferenz, Michaela Moser.

Frauen in Österreich, die von Armut betroffen sind, haben weniger Chancen im Leben, können sich vieles nicht leisten, können ihren Kindern vieles nicht ermöglichen; können die Wohnung im Winter nicht entsprechend heizen, können kein frisches Obst und Gemüse oder mal Fleisch oder Fisch kaufen, haben weniger Chancen in der Bildung, weil sie weniger Mittel haben. Die Mobilität ist eingeschränkt, aber auch politische Beteiligung, gesellschaftliche Beteiligung, Beteiligung am kulturellen Leben.

Arm trotz Arbeit

Vor allem Alleinerzieherinnen und Migrantinnen seien von Armut bedroht. Ein Arbeitsplatz schützt Frauen übrigens nicht vor Armut: Teilzeit, schlecht entlohnte Jobs, unbezahlte Tätigkeiten und geringere Abgeltung als Männer für dieselbe Tätigkeit sind für viele Frauen Realität.