8.000 Tote in einem Jahr

Syrien: Neue Initiative Annans

Vor einem Jahr hat in Syrien der Aufstand gegen das Regime von Staatschef Assad begonnen. Mehr als 8.000 Menschen sind seitdem von den Regierungsstreitkräften getötet worden. Forderungen nach einem Ende des Blutvergießens blieben bis jetzt erfolglos. Entsprechende Resolutionen scheitern bei der UNO am Veto Russlands und Chinas. Derzeit ruhen alle Hoffnungen auf Kofi Annan.

Abendjournal, 16.3.2012

Neue Gewalt gegen Demonstranten

Es ist Freitag und in zahlreichen syrischen Städten versammeln sich wie immer nach den Gebeten tausende Menschen, um gegen Staatschef Bashar als Assad zu demonstrieren. Bald fallen Schüsse. Und allein in Idlib werden drei Menschen getötet.

Annan will Beobachtermission

Zur selben Zeit informiert Kofi Annan via Videolink von Genf aus den UNO-Sicherheitsrat in New York, der zu einer Sitzung hinter verschlossenen Türen zusammengetreten ist.

Eine angekündigte Pressekonferenz Annans findet nicht statt, aber aus Diplomatenkreisen in New York wird bekannt, dass Annan in Syrien eine internationale Beobachtermission einsetzen will. In der kommenden Woche soll eine Delegation nach Damaskus reisen, um über diesen Plan mit der syrischen Führung zu beraten. Außerdem hat Annan den Sicherheitsrat zur Einigkeit aufgerufen. Für Waffenstillstandsverhandlungen brauche er eine breite Unterstützung, so der Sonderbeauftragte.

Jordanien voll hinter Annan

Als früherer UNO-Generalsekretär genießt Annan das Vertrauen vieler Länder. In Wien spricht der jordanische Außenminister Nasser Judeh Annan die volle Unterstützung seines Landes aus: „Die Gewalt muss aufhören und humanitäre Hilfe möglich werden, wir verlangen ein Ende des Blutvergießens, es ist inakzeptabel“, so Nasser Judeh. Die Frage, ob Jordanien eine militärische Intervention in Syrien befürworte, wollte der jordanische Außenminister nicht beantworten.