600.000 Euro, vier Deckblätter
U-Ausschuss suchte Rumpolds Leistung
Im Korruptions-U-Ausschuss wird einmal mehr nach der Leistung für diverse Geldflüsse von der Telekom Austria gesucht. Der frühere FPÖ- und BZÖ-Werber Gernot Rumpold hat im Jahr 2004 über seine Agentur mediaConnection von der Telekom 600.000 Euro für "vier Konzepte" bekommen. Laut Staatsanwalt sind aber nur die Deckblätter auffindbar.
8. April 2017, 21:58
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Keine Aufklärung
Die Justiz hegt daher den Verdacht, dass die Telekom den Europawahlkampf der FPÖ 2004 unterstützt haben könnte. Zeitgleich hat Rumpold nämlich auf eine Forderung in Höhe von 764.000 Euro gegenüber der FPÖ verzichtet. Im U-Ausschuss besttritt Rumpold jeglichen Zusammenhang zwischen dem Telekom-Geld und dem Verzicht auf die Forderung von 764.000 Euro gegenüber der FPÖ. Was die Konzepte betrifft, verwies er auf seine ehemalige Frau Erika Daniel, auf deren Ladung der U-Ausschuss aus Gesundheitsgründen verzichtete.
Schlagabtausch um Solariumbesuch
Rumpold war früher FPÖ-Bundesgeschäftsführer, FPÖ-Bundesrat und persönlicher Sekretär von Haider. In dem Zusammenhang kam es zu einem Schlagabtausch abseits der Frage, ob nun FPÖ- bzw. BZÖ-Wahlkämpfe von der Telekom gesponsert wurden: Der BZÖ-Abgeordneter Stefan Petzner hielt FPÖ-Fraktionsführer Walter Rosenkranz vor, er sei in den Medien als "farblos" bezeichnet worden. Rosenkranz konterte mit der Frage: "Steht irgendwo in der Geschäftsordnung drinnen, dass man sich zur Abwehr der Farblosigkeit permanent ins Solarium begeben muss?" Petzner beschwerte sich über die Äußerung des Abgeordneten, woraufhin Rosenkranz die Äußerung "mit dem größten Bedauern" zurückzog,