Kein Problem mit Jagdeinladungen
Spindelegger zu Platter: "Das ist okay"
ÖVP-Bundesparteiobmann Michael Spindelegger stellt sich voll hinter den Tiroler ÖVP-Chef und Landeshauptmann Günther Platter. Der steht wegen einer Reihe von Jagdeinladungen im Herbst 2011 unter Druck. Denn Jagen ist ein teurer Spaß, wenn man es selber zahlen muss, wie ein Blick auf die einschlägigen Preislisten zeigt.
8. April 2017, 21:58
Mittagsjournal, 27.3.2012
Teurer Spaß
In der Landesjagd im Pitztal kostet ein Hirsch 3.500 Euro, einen Gamsbock kann man dort um 2.000 Euro schießen - das sind aber nur Richtwerte, weil sich die Abschusstaxen am Gewicht und an der Beschaffenheit der jeweiligen Trophäe - also vom Schädel mit Geweih oder Gehörn - messen. Und wenn ein Jagdtourist nach Tirol kommt, dann wird der Hirsch noch einmal um tausend Euro teurer und die Gams um 500. Am teuersten ist übrigens ein Steinbock mit rund 9.000 Euro.
"Vollkommen okay"
Für ÖVP-Chef Michael Spindelegger ist trotzdem nichts dabei, wenn ein Landeshauptmann das gratis kriegt. Platter habe dazu klar Stellung genommen und dem habe er nichts hinzuzufügen, so Spindelegger beim Ministerrat: "Was er gesagt hat, ist aus meiner Sicht vollkommen okay." Es sei "an sich nichts schlechtes", wenn ein Landeshauptmann bei Jagdeinladungen "gerade in Tirol" präsent sei. Er habe keinen Vorwurf gehört, dass etwas Kriminelles dabei gewesen sei.
Thema für Verhaltenskodex
Im Übrigen verweist Spindelegger darauf, dass ein ÖVP-Ehrenkodex in Arbeit sei, bei dem genau diese Fragen geklärt würden. Der Verhaltenskodex, den Spindelegger plant, soll das regeln, was das Strafrecht nicht erfasst. Nämlich die Frage, was politisch angemessen ist und was nicht. Die Persönlichkeiten, die den Kodex erarbeiten, geben sich auf Anfrage zwar sehr zugeknöpft, machen aber doch klar, dass sie sich das Thema Jagdeinladungen sehr genau ansehen werden.