Aufsichtsratssitzung verschoben
AUA: Kollektivvertragsstreit in Verlängerung
Im Kollektivvertragsstreit zwischen AUA-Management und fliegendem Personal zeichnet sich weiter keine Lösung ab. Eine entscheidende Aufsichtsratssitzung am Donnerstag wird verschoben. Die AUA-Geschäftsführung spricht von bürokratischen Gründen. Es bleibe dabei, dass das Bordpersonal gegen dessen Willen auf den für das Unternehmen günstigeren Tyrolean-Kollektivvertrag umgestellt wird.
8. April 2017, 21:58
Mittagsjournal, 2.4.2012
Keine rechtlichen Gründe
Der zwangsweise Umstieg des AUA-Flugbetriebs auf die Regionaltochter Tyrolean hätte am kommenden Donnerstag in der Aufsichtsratssitzung beschlossen werden sollen. Die Entscheidung wird aber um zwei Wochen verschoben, auf den 19. April, weil noch interne formale Beschlüsse in Gremien notwendig seien, sagt AUA-Sprecher Peter Thier.
Der Bordbetriebsrat erklärt sich die Verschiebung anders: Das Management habe eingesehen, dass der Betriebsübergang auf den günstigeren Kollektivvertrag rechtlich nicht machbar sei und schnüre das Paket neu auf. AUA-Sprecher Peter Thier weist das zurück; es gebe keine rechtlichen Unsicherheiten, man halte am Umstieg auf Tyrolean fest: der Zug sei auf Schiene.
Betriebsratsangebot zu gering
Vergangenen Freitag hat der Betriebsrat Bord sein Verhandlungsangebot präsentiert. Die Personalvertreter bieten etwa an, die jährlichen Gehaltsvorrückungen nur mehr alle zwei Jahre zu akzeptieren, das Pensionsantrittsalter anzuheben und mehr Flugstunden zu leisten. Aus Sicht des Managements reicht das aber nicht aus. Es handle sich um Einmaleffekte und seien nicht nachhaltig, sodass man in zwei drei Jahren wieder Sparpakete brauche.
Keine Angst vor Pilotenabgängen
Weil das Personal den Einschnitten in die bestehenden Kollektivverträge nicht zugestimmt hat, werde nun eben der Betriebsübergang auf Tyrolean vorbereitet. Dass wie vom Betriebsrat behauptet, wegen des Umstiegs auf den schlechteren KV rund 300 der 600 AUA-Piloten abwandern könnten, glaubt Thier nicht. Vereinzelte Abgänge werde es geben, aber die werde man ersetzen können. Er verweist dabei auf Tyrolean und Lufthansa-Piloten, die einspringen könnten.
Den Vorwurf des Betriebsrats, das Management habe ständig neue Einsparungen vom Personal gefordert, weist Thier zurück. Die Forderungen, Einsparungen von 45 Millionen Euro beim Bordpersonal als Teil eines 220 Millionen Euro-Sparpakets, seien von Beginn an klar gewesen und hätten sich nicht verändert.