Mehr Wachstumsprogramme gefordert
Nowotny: Sorge um Griechenhilfe
Wirtschaftsexperten blicken immer sorgenvoller auf Griechenland: Nach den abermals gescheiterten Regierungsverhandlungen wird befürchtet, dass Athen die bisherigen Hilfskredite in Höhe von mehr als eineinhalb Milliarden nicht an Österreich zurückzahlen könnte. Ein Szenario, das auch Nationalbank-Gouverneur Ewald Nowotny mittlerweile durchaus für möglich hält.
8. April 2017, 21:58
Programme gegen Jugendarbeitslosigkeit
Europa soll nicht nur sparen, es müssen auch Wachstumsprogramme her, fordern immer mehr Politiker. Auch Ewald Nowotny, Gouverneur der Österreichischen Notenbank und EZB-Ratsmitglied, will zusätzliche Wachstumsprogramme. Das sagte er auf der 40. Volkswirtschaftliche Tagung der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB) in Wien. Vor allem sollte es Programme gegen Jugendarbeitslosigkeit geben. Außerdem macht sich Nowotny "natürlich" Sorgen um Griechenland und er denkt auch laut darüber nach, ob Österreich seine Kredite an Griechenland vielleicht nicht zurück bekommt.
Warnschuss an Griechenland
Es sei die Verantwortung der griechischen Politik, zu einer klaren Lösung zu kommen. Dass der EU-Rettungsschirm EFSF nur einen Teil der geplanten Gelder an Griechenland auszahlt, sei ein Warnschuss, "dass hier steigende Risiken gesehen werden". Für Überlegungen, dass Griechenland aus der Eurozone austreten könnte, sei es aber noch zu früh.
Sorgen seriöser Ökonomen
Nachgedacht wird aber über den Fall, dass Griechenland die Kredite auch an Österreich nicht zurückzahlen kann: "Jeder seriöse Ökonom muss darüber nachdenken, das heißt aber nicht, dass wir damit rechnen." Auch mögliche Verzögerungen beim Inkrafttreten des permanenten Rettungsschirms ESM sorgen den Notenbanker. Die Märkte seien nervös, sagt Nowotny und spricht von einer neuen Vertrauenskrise in Europa.