AUA bezeichnet Lage als "beherrschbar"

120 Piloten verlassen AUA

341 Mitarbeiter des fliegenden Personals verlassen die Austrian Airlines - aus Protest gegen die finanziellen Einbußen, die der bevorstehende Betriebsübergang auf die günstigere Regionaltochter Tyrolean mit sich bringen wird. Die AUA sieht wegen der Personalabwanderung keine Probleme auf sich zukommen.

Morgenjournal, 4.6.2012

AUA-Sprecher: „Glaube, wir kriegen es hin“

Der befürchtete Massenexodus ist es nicht geworden. 120 Piloten und 221 Flugbegleiter kehren der AUA den Rücken. Insgesamt fliegen für Austrian und Tyrolean rund 1.000 Piloten und 2.000 Flugbegleiter. Konzernsprecher Peter Thier bezeichnet die Lage als beherrschbar. Dass es wegen der Personalabgänge in Cockpit und Kabine wirklich keine Flugausfälle oder massiven Verspätungen geben wird, will Thier aber nicht garantieren:

Man könne sich hundertprozentig bemühen, so Thier, und man könne alle Kräfte und die beste Crewplanung haben. So wie es derzeit ausschaut, glaubt man bei der AUA, dass die Fluglinie es hinkriegt. "Garantieren möchte ich nichts,“ so Thier.

Vorkehrungen für Sommerreisezeit

Um die Personalabwanderung in der verkehrsreichen Sommerreisezeit kompensieren zu können, trifft die AUA Vorkehrungen: So werden etwa mehrere Tyrolean-Piloten von Teilzeit auf Vollzeit umgestellt und von Tyrolean auf AUA-Flugzeuge umgeschult.

Bei Engpässen kommt außerdem Unterstützung aus dem Lufthansa-Konzern, sagt AUA-Sprecher Peter Thier. „Unser Vorteil ist, dass wir eine Tochter der Lufthansa sind. Wir haben eine Schwester, die heißt Swiss, und beide Partner haben uns zugesichert, dass sie uns helfen werden.“

Umstieg auf Tyrolean kostet 100 Millionen Euro

Der Betriebsübergang auf die Regionaltochter Tyrolean kostet die AUA einmalig 100 Millionen Euro, inklusive Abfertigungen für die jetzt austretenden Mitarbeiter. Langfristig erwartet sich die AUA aber Einsparungen, weil durch den Zwangsumstieg auf Tyrolean für das Unternehmen teure Sonderregelungen wegfallen, etwa jährliche automatische Gehaltssprünge. Betriebsrat und Gewerkschaft wollten die Personalabgänge noch nicht kommentieren. Dem Vernehmen nach gibt es am Vormittag ein Gespräch zwischen Personalvertretern und AUA-Geschäftsführung. Details dazu sind noch nicht bekannt

Morgenjournal, 4.6.2012

Luftfahrtexperte Kurt Hoffmann im Gespräch mit