Aufschieben kommt teuer
OeNB-Nowotny für rasche Hilfe an Spanien
Die unter Finanzierungsproblemen leidende spanische Regierung sollte sich möglichst bald um europäische Hilfe ansuchen, "je länger die Dinge aufgeschoben werden, desto teurer können sie werden", sagte Ewald Nowotny, Gouverneur der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB) und Mitglied des EZB-Rats am Freitag.
8. April 2017, 21:58
Mittagsjournal, 8.6.2012
Spanien könnte am Wochenende offenbar nun doch Finanzhilfen aus dem europäischen Rettungsfonds EF-SF für die angeschlagenen Banken des Landes beantragen. Spanien will diese Gerüchte aus Brüssel nicht kommentieren und abwarten, bis der genaue Finanzbedarf der Banken feststeht. Die kolportierten Summen reichen von 40 Milliarden bis 200 Milliarden Euro. Nationalbank-Gouverneur Ewald Nowotny hält Hilfe für vernünftig. Je länger man mit Sanierungsschritten warte, um so teurer werde es, so Nowotny.
Wirtschaft wächst leicht
Nationalbank-Gouverneur Nowotny hat heute auch zu anderen Themen Stellung genommen. So behauptet sich Österreichs Wirtschaft besser als gedacht. Die Nationalbank hat daher heute ihre Konjunktur-Prognose etwas nach oben korrigiert. Trotz des Sparpakets und der schwierigen Wirtschaftslage, wird die Wirtschaft in Österreich demnach etwas stärker wachsen als erwartet und zwar heuer um 0,9 Prozent. Bei dieser Prognose kann allerdings nicht berücksichtigt werden, wie sich mögliche Schocks aus der Eurozone auswirken, sagt Nationalbank-Gouverneur Ewald Nowotny. Nowotny spricht von großen Herausforderungen für die EU.