Syrien: Angst vor Massaker in Aleppo

Die Angst vor einem Massaker in Aleppo, der zweitgrößten Stadt Syriens, wächst. Heute oder morgen wollen die syrischen Sicherheitskräfte eine Großoffensive in Aleppo beginnen. Gleichzeitig stehen die Städte Homs und Damaskus weiterhin unter Beschuss. Und die Flucht aus Syrien ist gefährlich.

Morgenjournal, 27.7.2012

"Mutter aller Schlachten"

In Aleppo könnte ein möglicherweise entscheidender Kampf bevorstehen. Die der Regierung nahestehende Zeitung "Al-Watan" sprach am Donnerstag von der "Mutter aller Schlachten" in Aleppo. Die Armee werde weiter "Terroristen" aufspüren und "vernichten" und dann werde Syrien die Krise überwinden, schrieb die Zeitung. Die Sprecherin des US-Außenministeriums, Victoria Nuland, warnte, das "Regime" von Staatschef Bashar al-Assad scheine ein Massaker in der zweitgrößten Stadt des Landes zu planen. Es gebe "glaubhafte Berichte über Panzerkolonnen", die vor der Stadt zusammengezogen würden. Die Armee setze inzwischen zudem nicht mehr nur Kampfhubschrauber, sondern auch Flugzeuge im Kampf gegen die Rebellen ein.

Assad vor Ende?

Zugleich bereiten sich die USA aber auf ein baldiges Ende der Herrschaft von Staatschef Bashar al-Assad in Syrien vor. "Assads Tage sind ganz sicher gezählt" sagte Jay Carney, Sprecher des Weißen Hauses, am Donnerstag. Deshalb gelte es jetzt, "mit der Opposition zusammenzuarbeiten, um einen Übergang vorzubereiten."

Flüchtlingskind erschossen

Die Menschen flüchten unterdessen weiter ins benachbarte Ausland. Dabei haben syrische Soldaten nach jordanischen Angaben am Freitag das Feuer auf eine Gruppe von Flüchtlingen eröffnet und einen dreijährigen Buben erschossen. Jordanien hat bereits mehr als 140.000 Flüchtlinge seit Beginn des Syrien-Konflikts aufgenommen.

Die UNESCO forderte die Konfliktparteien in Syrien auf, wichtige Kulturstätten nicht zu beschädigen. Die UNO-Kulturorganisation nannte dabei besonders Aleppo. Die Altstadt der historisch bedeutenden Stadt im Nordwesten des Landes zählt zum UNESCO-Welterbe. (Text: APA, Red.)

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