Litauen-Wahl: Regierung für Sparkurs abgestraft
Die Regierung in Litauen hat für ihren Sparkurs von den EU-Partnern und vom Internationalen Währungsfonds (IWF) viel Lob bekommen. Die Bevölkerung sieht das anders. Bei der Parlamentswahl am Sonntag bescherte sie der Opposition einen großen Sieg und der bisher regierenden konservativen Vaterlandsunion ein Debakel.
8. April 2017, 21:58
Mittagsjournal, 15.10.2012
Linke Opposition gewinnt Wahl
Nach Auszählung von rund 85 Prozent der Wahlbezirke kommt die Arbeitspartei Viktor Uspaskich auf 21,3 Prozent der Stimmen. Die Sozialdemokraten sind mit 19,1 Prozent zweitstärkste Kraft. Das teilte die Wahlkommission am Montag in der Früh in Vilnius mit. Demnach kommt die Vaterlandsunion des konservativen Regierungschefs Andrius Kubilius auf 13,8 Prozent der Stimmen.
Schon vor der Wahl hatten Umfragen auf einen politischen Wechsel hingedeutet. Kubilius hatte sich zuletzt durch einen drastischen Sparkurs unbeliebt gemacht. Das Linksbündnis will hingegen nach eigenen Aussagen den Mindestlohn anheben und eine progressive Einkommensteuer einführen. Damit sprachen sie viele Wähler an, die vom Sparprogramm der Regierung enttäuscht sind.
Übersicht
- Litauen