Team Stronach hat Klubstärke

Was seit Tagen vermutet wurde, ist seit heute fix. Der Kärntner Stefan Markowitz ist als fünfter ehemaliger BZÖ-Abgeordneter zum Team Stronach gewechselt. Jetzt kann die Truppe rund um den austro-kanadischen Milliardär Klubstatus beantragen, ganz zum Missfallen von BZÖ-Chef Josef Bucher.

Abendjournal, 22.10.2012

Veronika Mauler

"Nicht gekauft"

Die Unterschiede zwischen dem BZÖ und dem Team Stronach seien zwar nicht so groß, es gehe aber auch um das Menschliche, sagt Stefan Markowitz über seinen Wechsel und weiter: es gehe ihm um Werte, es sei ihm nicht leicht gefallen. Wenn man ihn als Überläufer sehe, sei das ok.

BZÖ-Chef Josef Bucher sei nicht mehr zugänglich gewesen. Frank Stronach sei hingegen eine politische Gallionsfigur. Um Geld gehe es nicht, so Markovitz. Es wäre für ihn eine Beleidigung gewesen, wenn man ihm Geld angeboten hätte.

Und wie alle anderen aus Stronachs Partei erklärt auch Markowitz heute eidesstattlich, nicht von Stronach gekauft worden zu sein. Anders Freilich anders sieht das BZÖ Chef Josef Bucher: niemand habe sich getraut, mit ihm darüber zu reden. Sie seien einfach geflüchtet, dem Geld hinterher, um die eigene Existenz abzusichern.

BZÖ will klagen

Schon am Freitag hat das BZÖ eine Anzeige gegen Frank Stronach und einen Mitstreiter eingebracht - und zwar wegen des Verdachtes auf Bestechung von Amsträgern, weil Stronach BZÖ-Abgeordneten Geld angeboten habe. Es sei nämlich gegen die Geschäftsordnung des BZÖ-Parlamentsclubs verstoßen worden, so der BZÖ-EU-Abgeordnete Ewald Stadler. Das juristische Vorgehen gegen Stronach sei deshalb nicht so aussichtslos, wie in der Öffentlichkeit getan werde.