Libanon: Gewalt und Besorgnis wachsen

In der Nacht auf heute ist es erneut zu Straßenkämpfen in Beirut und anderen Teilen des Libanon gekommen. Armee und interne Sicherheitskräfte zeigen sich zunehmend besorgt über die Eskalation der Auseinandersetzungen und haben die politische Führung quer durch alle politischen Lager zur Maßregelung ihrer Worte aufgefordert. Monika Halkort mit einer Reportage zu den Hintergründen des lange schwelenden Konflikts.

Mittagsjournal, 23.10.2012

Monika Halkort

Alte Brandherde

Die emotionalen Ansprachen während der Begräbnisfeierlichkeiten von Wassim al Hassan am vergangenen Sonntag hatten zum Sturm auf den Sitz von Premier Minister Najib Mikati geführt. Der Ansturm einer kleinen Menge aufgebrachter Teilnehmer an der Trauerveranstaltung ist gescheitert. Seitdem aber sind auch alte, weidlich bekannte Brandherde im Libanon wieder entflammt. Die schlimmsten Konfrontationen gab es in der Hafenstadt Tripoli, im Norden des Landes. Dort sind seit Sonntag elf Menschen in bewaffneten Kämpfen zwischen der syrientreuen alawitischen Gemeinde im Stadtviertel Jabal Mohsen und dem angrenzenden Beb Tebbaneh, einer mehrheitlich sunnitischen Nachbarschaft, ums Leben gekommen.

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